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Eiskunstlauf: Regen, Tod und Kampfrichter

Das Eislaufpaar Sawtschenko/Szolkowy ärgert sich über EM-Silber.

Tallin - Trotz der Silbermedaille um den Hals konnten sich Aljona Sawtschenko und Robin Szolkowy kaum freuen, Ingo Steuer fühlte sich verschaukelt und fand klare Worte. „Wir hätten Gold verdient, aber es sollte heute so entschieden werden“, sagte der enttäuschte Trainer am späten Mittwochabend in den Katakomben der Saku Suurhall von Tallinn. „Preisrichter sind wie Regen und Tod, die kann man nicht beeinflussen.“ Mit einem sensationellen Wert von 213,15 – nur einen Punkt unter dem Weltrekord – wurden die Russen Yuko Kawaguchi/Alexander Smirnow Europameister, das war vielen Experten eindeutig zu hoch. Bis weit nach Mitternacht wurde heftig über das stark osteuropäisch-lastige Preisgericht diskutiert.

„Ich wusste heute, egal was wir laufen, das reicht nicht. Man darf sich nicht einreden, Einfluss auf die Wertung zu haben, sonst kann man keine Nacht mehr schlafen“, sagte Szolkowy, der im Gegensatz zu Sawtschenko im Programm „Jenseits von Afrika“ fehlerfrei blieb. „Wichtig ist, dass wir uns davon nicht niederschlagen lassen“, sagte der 30 Jahre alte Sachse. Seine vier Jahre jüngere Partnerin landete den Wurfflip auf zwei Füßen und drehte den Salchow nur doppelt. Die Punktzahl von 211,72 Zählern übertraf zwar ihre persönliche Bestleistung, doch Silber nach dreimal Gold in Serie stellte für das Paar eine Enttäuschung dar. Schon am Vortag waren die Doppel-Weltmeister schlecht bewertet worden, der Abstand zu den späteren Siegern und den Dritten Maria Muchortowa/Maxim Trankow fiel zu gering aus.

Bis zum Saisonhöhepunkt in 25 Tagen in Vancouver will das deutsche Paar an seiner Kür feilen, Sawtschenko muss nach einer hartnäckigen Grippe zurück zu hundertprozentiger Fitness finden. „Der nächste Wettkampf ist der wichtigste in meinem Leben, ich weiß, dass ich noch mehr arbeiten muss“, gab die gebürtige Ukrainerin zu. Besonders das chinesische Paar Shen Xue/Zhao Hongbo wird Sawtschenko/Szolkowy alles abverlangen. dpa

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