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Claudia Pechstein (Mitte) gewann vor der Japanerin Masako Hozumi (links). Dritte wurde die Deutsche Jennifer Bay.

© AFP

Eisschnellauf: Pechstein zurück in der Weltspitze

Nach ihrer zweijährigen Sperre wegen Dopings gelingt Claudia Pechstein in Salt Lake City ein sensationelles Comeback.

Salt Lake City - Olympiasiegerin Martina Sablikova gewann in neuer Weltrekordzeit, doch die große Triumphatorin des 5000-Meter-Rennens beim Weltcup in Salt Lake City war Claudia Pechstein. Mit einem starken Lauf meldete sich die Berlinerin am Freitag zurück in der Weltspitze. Die 38-Jährige setzte mit der drittschnellsten Zeit von 6:51,62 Minuten bei ihrem internationalen Comeback nach zweijähriger Sperre ein dickes Ausrufezeichen. Die Weltrekord-Gala der Tschechin Sablikova in 6:42,66 Minuten geriet beinahe in den Hintergrund, genauso wie der zweite Platz von Stephanie Beckert aus Erfurt in überragenden 6:47,03 Minuten.

Pechstein strahlte, doch dann fuhr ihr noch einmal der Schreck in die Glieder: Ihr drohte die Disqualifikation. Minutenlang diskutierten die Kampfrichter, ob sie beim Überholen die Amerikanerin Maria Lamb behindert hatte. Dann entschieden sie: Alles war korrekt. Pechstein konnte aufatmen. Mit ihrem Sieg in der B-Gruppe schaffte sie auf Anhieb die Qualifikation für die Weltmeisterschaften im März in Inzell. Sie deklassierte die Konkurrenz um rund zehn Sekunden und darf nun auch beim Weltcup-Finale in zwei Wochen in Heerenveen über 3000 Meter starten.

„Ich hätte nie gedacht, dass ich so superschnell bin“, sagte Pechstein. „Ich glaube, dass die Holländer jetzt einige Zeit den Mund nicht mehr zubekommen werden.“  Und in Richtung Weltverband sagte sie: „Die sehen ja die Zeit, mehr muss ich nicht sagen. Ich kümmere mich um mich selbst und gebe die Antworten auf dem Eis.“ Ihre Zeit ist die viertschnellste der Saison. „Das war die sportlich richtige Antwort“, sagte Teamchef Helge Jasch. „Im Training hatte sich ihre Topform angedeutet. Aber diese Leistung muss man im Wettkampf erstmal aufs Eis bringen.“

Am Ort ihrer beiden Olympia-Triumphe hatte Pechstein nach 3800 Metern die beim Quartett-Start 200 Meter vor ihr laufende Amerikanerin Lamb bereits eingeholt. „Beim Überholen ist es zwischen Bande und Gegnerin ziemlich eng geworden. Deshalb habe ich etwas den linken Arm rausgenommen. Es war überhaupt keine Behinderung, ich bin glücklich, dass die Kampfrichter das auch so gesehen haben“, sagte Pechstein erleichtert. dpa

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