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Eisschnelllauf: Friesinger deklassiert Konkurrenz

Anni Friesinger hat die Zwangspause wegen ihrer Waden-Wunde glänzend verkraftet und befindet sich in Bestform. Beim Sprint-Weltcup in Klobenstein (Südtirol) war Friesinger über 1000 Meter fast zwei Sekunden schneller als ihre Konkurrentinnen.

Klobenstein/Italien/Berlin - 14 Tage vor dem ersten Olympia-Rennen in Turin befindet sich Friesinger bereits in einer Superform. Beim Sprint-Weltcup in Klobenstein/Südtirol feierte die 29-jährige deutsche Olympia-Hoffnung mit ihrem insgesamt 34. Weltcupsieg ein glanzvolles Comeback. In Bahnrekordzeit von 1:16,36 Minuten deklassierte die 1500-m-Olympiasiegerin die Konkurrentinnen um fast zwei Sekunden und bleibt in dieser Saison über 1000 m weiter ungeschlagen.

"Das war einfach grandios. Damit konnte nach der langen Pause keiner rechnen, zumal sie ja erst diese Woche wegen einer Erkältung zwei Tage mit dem Training pausieren musste", meinte Trainer Markus Eicher begeistert. Anni Friesinger strahlte nach dem Rennen neue Zuversicht für die Olympischen Winterspiele aus. "Das beflügelt mich natürlich. Solch ein Rennen gibt mir viel Kraft für Turin", sagte Friesinger nach ihrem zehnten Weltcup-Erfolg der Olympia-Saison.

Gestartet gegen die WM-Dritte Chiara Simionato aus Italien, die zuvor die 500 m in 38,51 Sekunden vor der Berlinerin Jenny Wolf (38,70) gewonnen hatte, ging Friesinger das Rennen furios an und lag schon bei 200 Metern klar vor ihrer Rivalin. Auf der Schlussrunde stürzte Simionato, doch zu diesem Zeitpunkt lag Friesinger mehr als fünf Meter vor der italienischen Weltcup-Verteidigerin, die in Turin zu ihren Haupt-Gegnerinnen zählen wird.

In Abwesenheit der Olympia-Mitfavoritinnen Cindy Klassen (Kanada) und Jennifer Rodriguez (USA) kam überraschend die Japanerin Aki Tonoike (1:18,11) mit gehörigem Rückstand vor Paulien van Deutekom (Niederlande/1:18,38) und Weltmeisterin Barbara de Loor (Niederlande/1:18,71) auf den zweiten Platz. Im Gesamt-Klassement des Weltcups schob sich Anni Friesinger mit nunmehr 400 Punkten aus nur vier Rennen gemeinsam mit Rodriguez an die Spitzenposition und kann bereits am Sonntag die Weichen für den mit 14.000 Dollar dotierten Gesamtsieg stellen.

"Nach diesem Superrennen wird sie natürlich auch am Sonntag über 1000 m starten", kündigte Eicher an. Nach dem Rennen fährt die Olympia-Favoritin noch einmal kurz in die Heimat, um dann am 5. Februar ihr Quartier in Turin zu beziehen.

Gut drauf ist auch Jenny Wolf, die mit ihrem zweiten Rang ihrem ersten Gesamterfolg im Weltcup über 500 m entgegen strebt. Drei Rennen vor Abschluss der Serie behauptete die 26-jährige Germanistik-Studentin mit 642 Punkten die Führung mit einem beruhigenden Vorsprung von 162 Zählern auf die 500-m-Weltmeisterin Manil Wang (China), die in Klobenstein nicht am Start ist.

Bei den Herren unterstrich Sprint-Vierkampf-Weltmeister Joey Cheek (USA) mit seinem 500-m-Erfolg in 35,11 Sekunden seine gute Verfassung. Er siegte vor dem Japaner Yuya Oikawa (35,43) und dem nicht für Turin qualifizierten 1000-m-Olympiasieger Gerard van Velde (Niederlande/35,57). Dino Gillarduzzi (Inzell) kam in 36,22 Sekunden auf Rang 16. (Von Frank Thomas, dpa)

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