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Eisschnelllaufen: Pechstein und Wolf wieder Zweite

Claudia Pechstein musste über 5000 Meter wieder nur der überragenden Martina Sablikova den Vortritt lassen und lief mit 41 Jahren zum dritten Mal in dieser Saison auf das Weltcup-Podest. Ihre prächtige Form unterstrich auch Jenny Wolf, die zum dritten Mal Zweite wurde.

Claudia Pechstein nahm Freundin Martina Sablikova in die Arme und scherzte ausgelassen, Stephanie Beckert wirkte im Alau-Eispalast total geknickt. Im dritten Langstrecken-Rennen des Eisschnelllauf-Winters lief die 41-jährige Pechstein im kasachischen Astana trotz einer gebrochenen Feder am Klappmechanismus ihres Schlittschuhs zum dritten Mal auf das Weltcup-Podest. Nach dem Sieg in Calgary und Rang zwei in Salt Lake City reichte es für die Berlinerin am Freitag über 5000 Meter in 7:01,10 Minuten erneut zu einem glänzenden zweiten Rang.

„Ich bin äußerst zufrieden, denn ich musste mit zwei Handicaps laufen. Mein Rücken schmerzte, weil die Betten in unserem Hotel nicht die besten sind. Und beim Anziehen der Schlittschuhe habe ich gemerkt, dass die Feder gebrochen ist“, berichtete die Berlinerin der Nachrichtenagentur dpa. „Beim Training ist mir das schon mal passiert. Insofern war es nicht schön, aber ich habe das Beste draus gemacht und wieder einen neuen Weltrekord in der Altersklasse Ü41 aufgestellt“, scherzte Pechstein trotz des Missgeschicks.

Der Sieg ging wie in Salt Lake City an Olympiasiegerin Martina Sablikova aus Tschechien, die in Bahnrekordzeit von 6:59,88 als einzige unter der Sieben-Minuten-Grenze blieb und mit 280 Punkten die alleinige Führung im Weltcup vor Pechstein (260) übernahm.

Stephanie Beckert hatte zuvor in der B-Gruppe nur den fünften Platz geschafft und blickte betrübt drein. Jedoch waren in der A-Gruppe auch nur vier Läuferinnen schneller als die Erfurterin (7:09,44). Dennoch muss sie weiter um ihr Olympia-Ticket bangen.

Welche Konsequenzen das Ergebnis für die Sotschi-Nominierung hat, ist noch nicht abzusehen. „Da es keine weitere Möglichkeit gibt, sich auf dieser Strecke das Olympia-Ticket zu holen, wird es eine schwierige Rechnerei. Eine endgültige Aussage kann man erst nach den Rennen in Berlin treffen“, meinte Team-Chef Helge Jasch.

Zehn Olympia-Tickets werden nach den Rennen in der deutschen Hauptstadt im Dezember über das Weltcup-Klassement verteilt, sechs Fahrkarten an die sechs Zeitschnellsten über 5000 Meter vergeben. Den Startplatz für Sotschi hätte Beckert aufgrund ihres schlechten Weltcup-Rankings nur mit einer der sechs besten Zeiten sicher gehabt.

Eine strahlende Miene setzte Jenny Wolf im gähnend leeren Alau-Eispalast auf. Zum dritten Mal in dieser Saison stürmte sie auf Platz zwei über 500 Meter. In 37,70 Sekunden musste die Olympia-Zweite erneut nur der Südkoreanerin Lee Sang-Hwa den Vortritt lassen. Die Olympiasiegerin verbesserte in 37,27 Sekunden ihren Bahnrekord um 0,51 Sekunden und stellte einen inoffiziellen „Flachland-Weltrekord“ auf.

„Es ist ein gutes Gefühl, das Feld der Verfolgerinnen hinter der überragenden Lee anzuführen“, sagte Jenny Wolf erfreut. Mit 328 Punkten schob sie sich im Gesamtklassement wieder auf Platz zwei hinter der in diesem Winter noch immer unbesiegten Lee (500 Punkte). (dpa)

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