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Sport: Elfmeter im Überfluss

Drei strittige Strafstöße beim 2:2 in Nürnberg

Nürnberg In den letzten Spielminuten war Manuel Gräfe der Hauptdarsteller im Frankenstadion. Der Schiedsrichter aus Berlin schien mitunter in der turbulenten Schlussphase der Bundesliga-Partie zwischen dem 1. FC Nürnberg und Borussia Dortmund den Überblick zu verlieren. Allerdings wusste Gräfe genau, wo die Elfmeterpunkte waren. Fünf Minuten vor Spielende nämlich gab er den Dortmundern einen umstrittenen Strafstoß, nur vier Minuten später entschied Gräfe dann auf Elfmeter für Nürnberg. Und durch den von Robert Vittek verwandelten Strafstoß erkämpfte der Aufsteiger am Sonntagabend beim 2:2 (0:0) gegen Borussia Dortmund zumindest einen Punkt, zuvor hatte Tomas Rosicky Borussia Dortmund per Elfmeter in Führung gebracht.

Nach vier Niederlagen in Folge präsentierten sich die Nürnberger, bei denen Mario Cantaluppi Gelb-Rot sah, nachdem er eine Elfmeterentscheidung von Gräfe mit hämischem Beifall beklatscht hatte, zunächst völlig verunsichert. Nach vergebenen Chancen von Vittek und Pekka Lagerblom verloren die Franken zusehends die Kontrolle über das Spiel und bauten die wenig überzeugenden Dortmunder mit zahlreichen Abspielfehlern regelrecht auf. Wie Tore erzielt werden, wurde den Nürnbergern dann nach gut einer Stunde von Christian Wörns demonstriert, der nach einem zu kurz abgewehrten Eckball aus 18 Metern traf.

Vor 24 000 Zuschauern im Frankenstadion gelang dann aber Marek Mintal mit seinem 19. Saisontreffer der Ausgleich, Mintal war zudem bereits in der 66. Minute mit einem strittigen Foulelfmeter an Dortmunds Torwart Roman Weidenfeller gescheitert. Schiedsrichter Gräfe hatte auf den Punkt zeigte, nachdem Wörns Gegenspieler Marcus Daun gehalten hatte. Der Nürnberger Stürmer schied danach aus. Bei ihm wurde ein Bänderriss diagnostiziert. Allerdings ereignete sich diese Szene vor der Strafraumgrenze. Auch dieser erste Elfmeter der Partie war somit so unberechtigt wie die beiden Elfmeter in der Schlussphase.

Schiedsrichter Manuel Gräfe hatte in Nürnberg für einen besonderen Abend gesorgt. Drei Elfmeter in einem Spiel, das gab es in der Bundesliga zuletzt im Oktober 2000. Dortmunds Torschütze Wörns fand es weniger amüsant. „Alle drei Elfmeter waren nix“, sagte Wörns. „So etwas wie in den letzten 20 Minuten dieses Spiels habe ich selten erlebt.“ Tsp

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