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Blaszczykowski

© dpa

EM-Gegner Polen: Dortmunds Pole Blaszczykowski fällt aus - Herthaner nachnominiert

Schlechte Nachricht für die polnische Fußball-Nationalmannschaft: Jakub Blaszczykowski vom BVB fällt für die komplette EM aus. Nachrücken wird der Berliner Lukasz Piszczek.

Der 22 Jahre alte Mittelfeldspieler habe sich im Training erneut am rechten Oberschenkel verletzt und müsse auf das Turnier verzichten, vermeldete am Donnerstagabend der polnische Rundfunk. Als Nachrücker nominierte Nationalcoach Leo Beenhakker Angreifer Lukasz Piszczek vom Bundesligisten Hertha BSC.

Blaszczykowski, der sich die Verletzung vor zwei Wochen im Trainingslager zugezogen hatte, fehlt damit auch beim EM-Auftaktspiel gegen Deutschland am Sonntag. Piszczek stand auf Abruf bereit, nachdem ihn Beenhakker Ende Mai aus seinem vorläufigen Kader gestrichen hatte. Beenhakker versucht seit Tagen - trotz der antideutschen Berichterstattung des polnische Boulevardblattes "Super Express" - die Konzentration einzig und allein auf Polens mit Spannung erwartete EM-Premiere zu richten (am Sonntag, 20.45 Uhr/live im ZDF).

Gegen die DFB-Auswahl will der Trainer-Fuchs wegen des derzeit überragenden Ballack keine Systemumstellung vornehmen. "Wir achten auf Ballack und die anderen Spieler, wenn sie den Ball haben. Ich glaube nicht, dass wir spezielle Dinge machen müssen." Dass es gleich zu Beginn gegen den Titel-Mitfavoriten Deutschland geht, kommt den Rot-Weißen gerade recht. "Wenn wir gut anfangen, wird es leichter", sagte der Wolfsburger Jacek Krzynowek, der keinen Gedanken mehr an die bittere "Last-Minute"-Niederlage bei der WM 2006 verschwenden will: "Das ist schon abgehakt", sagte der 32-Jährige mit Blick auf Oliver Neuvilles spätes Siegtor, das das polnische WM-Aus besiegelt hatte.

Team mit Zukunft

Forsche Töne, wie man sie aus dem Lager von Gruppengegner Kroatien oft vernimmt, sind bei den polnischen Profis selten. Dafür sorgt allein schon Beenhakker, dessen sachliche und taktisch exzellente Arbeit das erstmalige Erreichen des Kontinental-Turniers überhaupt erst ermöglichte. Auch wenn Polen neben Österreich als Außenseiter in die Gruppe B geht, verspüren Ebi Smolarek und Co. enormen Druck. "Wir haben eine sehr gute Qualifikation gespielt und deshalb sind die Erwartungen und die Euphorie sehr groß", berichtete Krzynowek.

Die jüngere Vergangenheit gibt jedoch keinen Anlass zu übertriebenen Hoffnungen. Die großen Zeiten des polnischen Fußballs, als die Ausnahmekönner Grzegorz Lato (1974) und Zbigniew Boniek (1982) die Osteuropäer jeweils zu dritten Plätzen bei der WM führten, liegen mehr als ein Vierteljahrhundert zurück. Und im aktuellen Kader findet sich kein Akteur, der auch nur annähernd mit dem Etikett "Weltklasse" zu versehen ist. Dennoch ist Beenhakker zuversichtlich, ein Team mit Zukunft formen zu können. "Wenn wir weiter so arbeiten, könnte der polnische Fußball eine Renaissance der Siebziger und Achtziger Jahre erleben", sagte Beenhakker auf "uefa.com". (ck/dpa)

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