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EM in der Schweiz: Deutsche Handballer spielen um Platz fünf

Die deutschen Handballer haben trotz dreier Hauptrunden-Siege den Einzug ins EM-Halbfinale verpasst. Am Samstag spielt das Team von Bundestrainer Brand gegen Norwegen um Platz fünf.

Basel - Siegeszug ohne Happyend: Trotz dreier Hauptrunden-Erfolge ist für die deutschen Handballer das «Wunder von Basel» ausgeblieben. Durch ihre Siege am Donnerstagabend besiegelten Spanien und Frankreich das befürchtete Halbfinal-Aus des Olympia-Zweiten bei der Europameisterschaft in der Schweiz und die gescheiterte Titelverteidigung. Nach einer Glanzvorstellung gegen Polen mit dem 32:24 (16:7)-Sieg belegte die Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB) mit 7:3 Punkten Rang drei in der Hauptrundengruppe I. Der Olympia-Zweite kämpft nun an diesem Samstag (11.45 Uhr) in Zürich um Platz fünf und damit den letzten direkten Qualifikationsplatz für den EM 2008 in Norwegen.

«Wir sind in Zürich. Das ist ein großer Erfolg. Der fünfte Platz ist sehr wichtig, und deswegen geben wir noch einmal 100 Prozent», tröstete sich Rückraumspieler Pascal Hens aus Hamburg nach den Siegen der Konkurrenten. Der Lemgoer Florian Kehrmann ahnte schon nach dem Spiel gegen die Polen, dass es trotz des Sieges nicht reichen würde. Dennnoch war er zufrieden: «6:0 Punkte in der Hauptrunde sprechen Bände. Darauf können wir stolz sein, und es wäre wehmütig, wenn wir das Halbfinale nicht erreichen.»

Die deutschen Spieler hofften vergeblich auf das Wunder in Form von Niederlagen der Spanier gegen Slowenien oder der Franzosen gegen die Ukraine. Doch die Spanier setzten sich souverän mit 39:33 durch, Frankreich war mit 30:20 erfolgreich.

Im abschließenden Gruppenspiel der Deutschen war vor 3100 Zuschauern in der St. Jakobshalle Kehrmann (9/1) bester Werfer im Team von Bundestrainer Heiner Brand. Für die vom ehemaligen deutschen Nationalspieler Bogdan Wenta trainierten Polen traf der Magdeburger Karol Bielecki (8/4) am besten.

Die deutschen Handballer taten von Beginn an alles, um sich die vage Chance auf die Halbfinal-Teilnahme zu erhalten. Die aggressive und aufmerksame Deckung störte zeitig den Spielaufbau der Polen. Deren gefürchteter Rückraum mit den Bundesliga-Spielern Marcin Lijewski (Flensburg-Handewitt) und Bielecki, der in Durchgang eins zwei seiner drei Tore vom Siebenmeterpunkt warf, waren fast völlig abgemeldet.

Die Würfe, die trotzdem aufs Tor kamen, wurden zumeist eine sichere Beute von Torhüter Johannes Bitter (Magdeburg), der auch zum besten Spieler der Partie gewählt wurde. Im Angriff präsentierte sich Hens wieder in Wurflaune. Der Torjäger warf bis zum 6:3 (13.) bereits drei Treffer und war auch danach nicht zu stoppen. Zudem verwerteten Kehrmann und Jansen ihre Chancen sicher. So enteilte die deutsche Mannschaft bis zur Pause auf 16:7.

Schon mit dem ersten Treffer nach Wiederanpfiff sorgte Kehrmann für das 17:7 (31.) und damit für den ersten Zehn-Tore-Vorsprung. Die Polen stemmten sich zwar gegen das drohende Debakel, waren in ihrem Mitteln aber zu begrenzt, um die DHB-Auswahl in Bedrängnis zu bringen. Den Vorsprung nutzte Brand, um einigen seiner Stammkräfte eine Pause zu gönnen. Während dessen hielt das Team den Kontrahenten, der in der EM-Qualifikation Rekord-Europameister und Supercup- Gewinner Schweden ausgeschaltet hatte, auf Distanz und kam zu einem sicheren Erfolg. (tso/dpa)

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