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Sport: EM-Qualifikation: Ohne Dusel ist Glück nur noch Pech

Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft wird oft mit Dusel und Glück in Verbindung gebracht. Nun, der Dusel hat sie verlassen, seit der verkorksten Europameisterschaft 2000.

Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft wird oft mit Dusel und Glück in Verbindung gebracht. Nun, der Dusel hat sie verlassen, seit der verkorksten Europameisterschaft 2000. Aber was ist schon Glück ohne Dusel? Pech? Glück und Pech liegen dicht beieinander. Seit gestern wissen wir, wie dicht. Schottland, Island, Litauen und Färöer sind den Deutschen in der Qualifikation für die EM 2004 in Portugal zugelost worden. Schlimmes steht zu befürchten. Nicht etwa, dass sich das Team von Rudi Völler nicht für die EM qualifizieren wird. Sondern: Bis tief in den Herbst des kommenden Jahres wird es kein hochklassiges Länderspiel unter Beteiligung einer deutschen Mannschaft mehr geben. (Zugegeben, dieser These liegen zwei Boshaftigkeiten zugrunde: erstens die Annahme, dass die Deutschen bei der WM die Vorrunde nicht überstehen, zweitens wird ein Freundschaftsspiel gegen Argentinien mangels Wettkampfcharakter unterschlagen).

Im Detail: Im Februar startet das Unternehmen WM mit Testspielen gegen Mannschaften wie Israel, USA, Kuwait und Österreich. Dann geht es nach Asien. Als sicher gelten da lediglich die Vorrundenspiele für die Deutschen gegen Saudi-Arabien, Irland und Kamerun. Dann folgt die EM-Qualifikation gegen IslandLitauenFäröerundsoweiter.

Wer will sich das antun? Vor allem aber: Wem bringt das was? Sportlich herausragende Gegner fehlen, um die deutsche Mannschaft einer wirklichen Standortbestimmung zu unterziehen. Nach dem 1:5 in München gegen England vor wenigen Monaten rügte Oliver Kahn die Planungen des DFB: "Wir haben in den letzten Jahren immer nur gegen so genannte schwache Mannschaften gespielt. Deshalb haben wir eigentlich nie gewusst, wo wir stehen."

Dem Glücklichen schlägt keine Stunde. Oder: Die Angst spielt immer mit.

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