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Voll auf Kurs. Englands Phil Jones (links, Nummer 6) konnte sich am Ende über einen klaren Sieg gegen Litauen freuen.

© dpa

EM-Qualifikation: Skandal in Montenegro - Alltag andernorts

Beim zwischen Montenegro und Russland trifft ein Feuerwerkskörper den russischen Torwart Igor Akinfejew am Kopf. Das Spiel wird erst nach 35 Minuten Unterbrechung wieder angepfiffen. Derweil gibt es andernsorts Favoritensiege für England, Spanien und Österreich.

Überschattet von einem großen Skandal in Montenegro ist die EM-Qualifikation ins Jahr 2015 gestartet. Der russische Nationaltorhüter Igor Akinfejew ist beim Spiel in Podgorica am Freitagabend nach gut 20 Sekunden von einem Feuerwerkskörper am Kopf getroffen worden. Der Keeper brach bei der Aktion zusammen und wurde auf einer Trage vom Platz gebracht. Nach einer ersten Untersuchung kam Akinfejew in ein Krankenhaus, wie ein russischer Sprecher mitteilte. Der 28-Jährige soll Brandverletzungen erlitten haben, war aber bei Bewusstsein.

Der deutsche Schiedsrichter Deniz Aytekin unterbrach das Spiel und schickte beide Mannschaften in die Kabine. Nach 35 Minuten pfiff er die Partie wieder an. Bei dem Spiel herrschte ohnehin hitzige Atmosphäre auf den Rängen. Auch zwischen den beiden Fanlagern kam es zu Rangeleien. Sportlich gab es am Freitag reihenweise Favoritensiege. England kam beim souveränen 4:0 (2:0) gegen Litauen zum fünften Sieg im fünften Spiel und liegt in Gruppe E weiter sechs Punkte vor der Schweiz und Slowenien. Die Schweizer besiegten Estland mit 3:0 (2:0), Slowenien löste mit einem 6:0 (1:0) gegen Außenseiter San Marino die Pflichtaufgabe. Auch Titelverteidiger Spanien schaffte dank Dortmund-Schreck Alvaro Morata einen wichtigen 1:0 (1:0)-Sieg im Verfolgerduell mit der Ukraine und ist mit drei Punkten Rückstand auf die Slowakei (3:0 gegen Luxemburg) alleiniger Zweiter.

In Gruppe G verteidigte Österreich seine Spitzenposition. Das Team von Trainer Marcel Koller siegte am Freitag bei Außenseiter Liechtenstein 5:0 (2:0) und liegt damit weiter vier Zähler vor Schweden, das in Moldawien dank zweier Tore von Zlatan Ibrahimovic 2:0 (0:0) gewann.

Herthas Peter Pekarik trifft für die Slowakei

Doch im Mittelpunkt standen am Freitag das Skandalspiel von Podgorica und die Attacke auf Akinfejew. Der Keeper, der durch Juri Lodygin ersetzt wurde, gehört seit Jahren zu den Leistungsträgern im russischen Team. Der Torhüter von ZSKA Moskau hatte bereits im Alter von 18 Jahren sein Debüt in der Nationalelf gegeben und war auch bei der WM 2014 in Brasilien die Nummer eins.

Es war nicht der erste Zwischenfall in der laufenden EM-Qualifikation. Im Oktober war das Spiel zwischen Serbien und Albanien abgebrochen worden. Auslöser war eine per Fernsteuerung ins Stadion gelenkte Drohne, an der eine Fahne mit einer Abbildung Großalbaniens befestigt war. Danach kam es zu Ausschreitungen. Die Uefa wertete die Partie nachträglich mit 3:0 für Serbien, zog aber gleichzeitig den Gastgebern diese drei Punkte wieder ab. Beide Verbände wurden außerdem mit einer Geldstrafe von jeweils 100 000 Euro belegt.

Der Skandal in Podgorica wird auch ganz sicher ein Nachspiel für Montenegro haben. Es ist durchaus möglich, dass die Uefa das Spiel nachträglich zugunsten Russlands wertet.

Für sportliche Schlagzeilen sorgten am Freitag einige Bundesligaprofis. Der Gladbacher Granit Xhaka und Haris Seferovic von Eintracht Frankfurt trafen für die Schweiz, bei Slowenien trug sich der Dortmunder Kevin Kampl in die Torschützenliste ein. Für Österreich waren der Stuttgarter Martin Harnik, Bayern-Star David Alaba und der Bremer Zlatko Junuzuvic erfolgreich. Hertha-Profi Peter Pekarik schoss ein Tor für die Slowakei. (dpa)

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