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DFB-Elf

© AFP

EM-Quartier: Kosten für DFB-Auswahl erhitzen die Gemüter

16 Fußball-Nationalmannschaften werden sich Anfang Juni in der Schweiz und Österreich einquartieren. Für die Kicker von Bundestrainer Joachim Löw soll es die Gemeinde Ascona sein. Doch hier sind die Bürger wenig erfreut über die drohenden Unkosten als Gastgeber.

Ausgaben von umgerechnet etwas mehr als 185.000 Euro für die deutsche Fußball-Nationalmannschaft erregen die Gemüter in der Gemeinde Ascona im Schweizer Tessin. So viel wollen die Behörden nämlich ausgeben, wenn die Deutschen anlässlich der Europameisterschaft im Juni in der Schweiz und Österreich dort Quartier nehmen. Beim Gemeinderat sind deshalb Mittel etwa für eine spezielle Beleuchtung des Ortes, ein Medientreffen mit Ausflug und Abendessen oder einen Gala-Abend vorgesehen - auch zur Förderung des Tourismus. Weitere Mittel werden für den Kauf von Fußbällen und Maskottchen, für Blumen in den Nationalfarben Deutschlands und der Schweiz oder die Dekoration von Bussen des Nahverkehrs beantragt.

Das ist dem Vorsitzendes des Gemeinderates, Tiziano Broggini, zu viel. Er erinnerte daran, dass die Gemeindeangestellten von Ascona seit Jahren vergeblich auf eine Lohnerhöhung warteten. Auch für behindertengerechte Umbauten fehle es an finanziellen Mitteln. Broggini hält es zwar für richtig, dass Ascona den Fußballern, Fans und Journalisten einen angemessenen Empfang bereitet. Gleichzeitig mahnt er aber die Behörden des 5300-Einwohner-Dorfes, auf die Kostenbremse zu treten.

Das Team von Trainer Joachim Löw wird während des EM-Turniers vom 7. bis 29. Juni im Fünf-Sterne-Hotel "Giardino" in Ascona residieren und im "Centro Sportivo" in Tenero trainieren. "Wir haben hier das Paradies gefunden", hatte Team-Manager Oliver Bierhoff die Wahl von Ascona begründet. Das Tessin sei "eine wunderschöne und deutschfreundliche Region mit Italien-Feeling". (hu/dpa)

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