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Sport: Empor holt chinesischen Weltmeister

Berlin - Manfred Kehrberg war aus Peking zurück, und das Warten begann. Der Vorsitzende des Berliner Badminton-Bundesligisten SG Empor Brandenburger Tor hatte sich in China intensiv bemüht, den Weltklassespieler Xia Xuanze zu verpflichten.

Von Karsten Doneck, dpa

Berlin - Manfred Kehrberg war aus Peking zurück, und das Warten begann. Der Vorsitzende des Berliner Badminton-Bundesligisten SG Empor Brandenburger Tor hatte sich in China intensiv bemüht, den Weltklassespieler Xia Xuanze zu verpflichten. Kehrberg wurde vertröstet. Erst müsse Chinas Nationaltrainer Li Yongbo seine Zustimmung zu dem Transfer geben, hieß es. Und das dauerte. Yongbo war ständig auf Reisen. Doch die Geduld der Berliner zahlte sich aus. In dieser Woche erhielt die SG Empor positiven Bescheid: Xia Xuanze, Einzel-Weltmeister von 2003, wird in der nächsten Saison für den deutschen Vizemeister spielen.

Der Transfer war nicht leicht zu bewerkstelligen. „Grundsätzlich wird kein chinesischer Nationalspieler für einen ausländischen Klub freigegeben, weil die Chinesen fürchten, andere Nationen unnötig stark zu machen, wenn ihre besten Spieler dort als Trainingspartner zur Verfügung stehen“, sagt Kehrberg. Dass bei Xuanze eine Ausnahme gemacht wurde, hat spezielle Gründe: Der 27-Jährige war lange verletzt und konnte sich nicht für die WM 2005 qualifizieren, die am 15. August in Anaheim (USA) beginnt. Mittlerweile soll Xuanze aber wieder fit sein, zum Kader Chinas für die Olympischen Spiele 2008 zählt er nach wie vor.

Dass sich ein Spieler dieser Qualität für die Bundesliga und für Berlin entschieden hat, hängt auch mit privaten Kontakten zusammen. Xia Xuanze ist seit langem mit dem Empor-Spieler Conrad Hückstädt freundschaftlich verbunden. Nicht zuletzt deshalb haben Klubs aus Dänemark und Italien vergeblich um ihn geworben. Von Xuanze profitiert künftig indes nicht nur die SG Empor. Wenn er im September, eventuell aber auch erst im Oktober, nach Deutschland kommt, wird er auch am Olympiastützpunkt Saarbrücken trainieren. Im Sinne des chinesischen Verbandes freilich dürfte das nicht unbedingt sein.

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