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Sport: Endlich wieder euphorisch

Der SC Magdeburg, heute Gegner der Füchse, knüpft an bessere Zeiten an

Berlin - Die Geschichte grüßt in Form überdimensionierter Trikots. In der Bördelandhalle hängen sie, die Jerseys der Helden vergangener Tage: von Wieland Schmidt über Olafur Stefansson bis hin zu Steffen Stiebler, dem jüngsten Mitglied der Magdeburger „Hall of Fame“ des Handballs. Was im ersten Moment wie ein Abklatsch aus der US-Sportwelt anmutet, ist Ausdruck eines stolzen Vereins, der seit Gründung fast alles gewonnen hat – 2002 sogar als erster deutscher Verein die Champions League. Der größte Triumph der Vereinsgeschichte symbolisierte für den SC Magdeburg aber auch den Anfang eines sportlichen Abstiegs. Negativer Höhepunkt war der Absturz auf Rang elf im Jahr 2010. Mittlerweile dürfen die Anhänger des Klubs, der in der Bundesliga heute (20.15 Uhr/live bei Sport1) die Füchse Berlin empfängt, aber auf bessere Zeiten hoffen.

„Hinter uns liegen unruhige Jahre“, sagt Ingolf Wiegert, der seit 43 Jahren dem Verein angehört und zu den zwölf „Hall of Fame“-Mitgliedern zählt. „Umso glücklicher bin ich über die jüngsten Entwicklungen“, sagt Wiegert. Seit der Verpflichtung von Coach Frank Carstens ist wieder Kontinuität eingezogen beim SCM, nachdem sich zwischen 2006 und 2010 fünf Trainer versucht hatten. „Frank Carstens ist ein junger, ehrgeiziger Coach, bei dem die Mannschaft der Star ist“, lobt Wiegert. Welche Wertschätzung der 39-Jährige in Handball-Deutschland genießt, zeigt der Fakt, dass Carstens heißester Kandidat auf den Ko-Trainer-Posten beim Nationalteam ist. Eine offizielle Bestätigung wird in den nächsten Tagen erwartet. Die Magdeburger Anhänger können jedoch beruhigt sein: Carstens soll beide Aufgaben parallel ausfüllen.

Immerhin gibt es neben der Teilnahme am Europapokal auch gute Gründe für ihn, weiter in der Stadt an der Elbe zu arbeiten. „Zum ersten Mal seit drei Jahren wurden vor dem Saisonstart gute Spieler verpflichtet – und nicht abgegeben“, sagt Stefan Kretzschmar, ebenfalls Mitglied der Magdeburger „Hall of Fame“. Insbesondere der isländische Nationaltorwart Björgvin Gustavsson sowie der Slowene Ales Pajovic sollen dafür sorgen, dass der Aufwärtstrend der Vorsaison fortgesetzt wird. Kretzschmar betont, dass der Handballklub auch in den schwierigen Jahren eine gute Adresse in Magdeburg gewesen sei. „Selbst als es nicht so gelaufen ist, haben sich die Menschen für ihren Verein begeistert“, sagt er, „aber jetzt herrscht zum ersten Mal seit langem richtige Euphorie.“

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