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Sport: Energie auf dem Balkan

Einige Titel im Sport kann man sich kaufen. Ohne dass ein Gesetz gebrochen werden muss.

Einige Titel im Sport kann man sich kaufen. Ohne dass ein Gesetz gebrochen werden muss. Stärkste Handball-Liga der Welt ist so ein Titel. Den hat die Bundesliga erworben, ihre Klubs zahlen so hohe Gehälter, dass die besten Spieler der Welt gerne nach Deutschland kommen. Für diesen Titel kann sich Deutschlands Handball jedoch nicht immer etwas kaufen. Die Olympischen Spiele hat die Nationalmannschaft trotzdem verpasst, und an der EM-Qualifikation wäre sie gerade auch beinahe noch gescheitert. Es ist vielleicht gar nicht schlecht, dass Deutschland den Titel der stärksten Handball-Liga bald los sein könnte.

Die Balkanliga Seha könnte bald die besten Spieler anlocken. In der spielen Clubs aus Kroatien, Mazedonien, Bosnien, Montenegro, Weißrussland und der Slowakei, auch Mannschaften aus Serbien und Ungarn sollen dazukommen. Ein Sponsorendeal über vier Millionen Euro macht die Balkanliga zum Konkurrenten für die Bundesliga. Wer darüber lästern möchte, dass das nur durch den Energieriesen Gazprom möglich ist, kann das gerne tun. Aber Handball ist in den Ländern jener nationenübergreifenden Liga durchaus ein Kulturgut. Und es ist ein geschickter Zug gewesen, sich nationenübergreifend zusammenzutun, um dem Geld aus Westeuropa etwas entgegenzusetzen. Die Basketballer haben es genauso getan, auch im Fußball gibt es solche Pläne.

Wenn durch die erstarkte Balkanliga deutsche Vereine Nachwuchsspielern mehr Spielmöglichkeiten bieten, hätte sie auch hierzulande etwas Gutes bewirkt.

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