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Entscheidung: Hertha zieht mit dem Vereinsmuseum ins Olympiastadion

Nach langer Suche ist der Standort gefunden: Die 117-jährige Klubgeschichte – inklusive der Nazi-Zeit – wird in der Arena dargestellt

Um die Haarmähne von Herthas Stürmer Andrej Woronin wird’s ernst. Sein Kollege Pal Dardai hat ja vor einigen Tagen getönt: Wenn Hertha BSC allen Ernstes die Meisterschaft gewinne, „dann kommt Andrejs Zopf ins Hertha-Museum!“ Der Haken: Das gibt es noch gar nicht.

Doch nach zweijähriger Suche ist auch dieses Detail geklärt. „Der Standort für das Museum ist gefunden“, sagte Sport- Staatssekretär Thomas Härtel (SPD) dem Tagesspiegel. „Hertha zieht in das Olympiastadion.“ Senat und Verein haben sich auf eine etwa 600 Quadratmeter große Halle auf der Gegengerade geeinigt, wo die Geschichte des 117 Jahre alten Klubs dargestellt werden soll.

1892 wurde Hertha in Prenzlauer Berg gegründet, die Frühgeschichte bis in die 30er Jahre ist für das Museum aufgearbeitet. In vier Wochen, am 27. April, wird nun auch das Buch „Hertha unterm Hakenkreuz – Ein Berliner Fußballklub im Dritten Reich“ auf den Markt kommen. Verfasst hat es der Historiker Daniel Koerfer, der darin die Vereinsgeschichte unter dem Naziregime aufgearbeitet hat. Dargestellt werden sollen im Hertha-Museum auch Pokale oder der Meisterschaftswimpel von 1931.

Den symbolischen Spatenstich für das Vereinsmuseum hatte der damalige Präsident und heutige Aufsichtsratschef Bernd Schiphorst im Jahr 2007 am Potsdamer Platz ausgeführt. Damals hatten Wirtschaftsvertreter Raritäten ersteigert, um der Hertha-Stiftung – die zuständig ist für das Museum – Startkapital zuzuführen. Fast 35 000 Euro sind damals zusammen- gekommen, seither war es still geworden um das Projekt.

Der nun gefundene Standort unterhalb der Vip-Tribüne ist gut erreichbar: Toiletten und Gastronomie sind vorhanden, die Räume sind behindertenfreundlich. Auch der Senat als Stadiongesellschafter darf sich freuen: Somit werden tausende Fans zusätzlich Eintritt zum Stadion zahlen. Bisher pilgern 260 000 Touristen jährlich in die Arena – außerhalb der Veranstaltungen. Herthas Gremien werden jetzt die Details klären. Wann das Museum öffnet, ist noch nicht entschieden.AG/miro

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