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Sport: Erfolg ernten

Aus China sind noch nicht viele Gründe nach außen gedrungen, warum ihre Sportler so erfolgreich sind. Die Chinesen sind schließlich Geheimniskrämer.

Aus China sind noch nicht viele Gründe nach außen gedrungen, warum ihre Sportler so erfolgreich sind. Die Chinesen sind schließlich Geheimniskrämer. Vor ein paar Jahren war Doping noch eine Erklärung, da standen Schwimmerinnen am Beckenrand, die es auch mit Arnold Schwarzenegger im Armdrücken hätten aufnehmen können. Doch Doping war angeblich gestern. Dann ist da noch die Selbstdisziplin der chinesischen Sportler, aber auch die scheint nicht mehr so zu sein wie früher. Aus der Tischtennis-Nationalmannschaft wurde kürzlich ein Spieler ausgeschlossen, weil er etwas zu viel getrunken hatte. Sein Verhängnis war, dass ihn sein Trainer schlafend vor der Hotelzimmertür fand.

Jetzt ist noch ein anderer Fall an die Öffentlichkeit gedrungen, er sollte es sogar: Chen Qi, Olympiasieger im Tischtennis- Doppel, hat sich in einer Fernsehansprache beim Volk entschuldigt. Er hatte nämlich beim Asia-Cup nach dem verlorenen Finale einen Stuhl durch die Halle getreten. Das muss für die Chinesen so schlimm gewesen sein, wie wenn hierzulande Michael Ballack der Bundeskanzlerin eine Ohrfeige geben würde.

Mit der Entschuldigung war es daher auch nicht getan. Die sportliche Leitung schickte Chen Qi eine Woche lang in die Provinz. Dort soll er sich unter anderem an der Gurkenernte beteiligen. Nationaltrainer Liu Guoliang hat sogar angekündigt, dass das ganze Team zur Ernte gehen könnte, wenn die Strafarbeit von Chen Qi Wirkung zeigt – als Trainingseinheit zur Förderung der Disziplin. Was wie eine taktische Anweisung des Trainers klingt, könnte also auch ein Erfolgsgeheimnis sein: Ich habe ihn aufs Feld geschickt.

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