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Erfolg in Hamburg: Die Eisbären siegen weiter

Der EHC Eisbären kämpft sich aus der Krise. In Hamburg gab es einen 4:3-Erfolg nach Verlängerung - obwohl die Berliner eine frühere Entscheidung verschenkten.

Eröffnet wurde der Hamburger Eishockeynachmittag in der Color-Line-Arena mit dem schon traditionellen Feuerwerk. Und nachdem sich dann die künstlichen Schneeflocken in der Halle im Hamburger Volkspark verzogen hatten, versuchte der sportliche Teil mit dem Showteil mitzuhalten. Es gelang sicher nicht immer, aber in punkto Dramatik wurde den 9000 Zuschauern sehr viel geboten. Das Ergebnis gefiel allerdings wohl nur den 400 Besuchern, die anhand ihrer Kleiderordnung unschwer als Anhänger der Eisbären zu identifizieren waren: Den Berlinern gelang nach dem 5:1 am Freitag in Iserlohn mit dem 4:3 (1:1, 2:1, 0:1/1:0)-Erfolg bei den Hamburg Freezers nach Verlängerung der zweite Sieg in Folge.

Die Eisbären machen sich anscheinend langsam daran, ihre lange Krise zu verlassen. Vor dem Sieg in Iserlohn hatten sie sechs Spiel lang nicht nach 60 Minuten gewonnen. In Hamburg stimmte zumindest der Einsatzwillen bei den Berliner Profis zwei Drittel lang.

„Bei den Hamburgern sind viele unserer ehemaligen Spieler beschäftigt“, hatte Eisbären-Trainer Don Jackson gesagt. „Gegen uns werden die besonders motiviert sein.“ Von den einst bei den Eisbären unter Vertrag stehenden Hamburger Profis erwies dann einer als besonders eifrig: Richard Mueller. Jackson war nie ein Freund des flinken Stürmers, am Sonntag dann sah der Berliner Trainer aber schon nach wenigen Spielminuten, dass sich Mueller in Hamburg nach einem guten Viertel der Hauptrunde schon ganz gut eingelebt hatte. Mit einem herrlichen Pass bediente Mueller den unbehelligt vor das Tor stürmenden Travis Brigley und Sekundenbruchteile später stand es 1:0 für Hamburg.

Auch Thomas Doll wusste: Hier passiert noch was

Nach dem frühen Rückstand legten die Eisbären endlich ihre Lethargie ab. Nach einem Schuss von der blauen Linie erzielte Andy Roach den Ausgleich. Hamburgs Torwart Jean-Marc Pelletier war bei dem Gegentreffer die Sicht durch einige Berliner Spieler genommen. Die Entstehung des 2:1 der Eisbären konnte Pelletier dafür ohne jegliche Einschränkung seines Sichtfeldes verfolgen. Mitte des zweiten Drittels mogelte Jens Baxmann den Puck durch die Schoner des Hamburger Keepers ins Tor – ein vermeidbarer Treffer für Pelletier.

Nach dem Führungstor legten die Berliner nach. Mark Beaufait traf zum 3:1 und nun wurde aus einem viel zu körperlos geführtem Spiel ein ansehnlicher Schlagabtausch. Francois Fortier überwand Berlins Torwart Rob Zepp, es stand nur noch 3:2 für die Eisbären. Und der ehemalige Berliner Mueller sagte in der zweiten Pause auf dem Weg in die Kabine: „Hier passiert noch etwas.“ Das glaubte der unter den Zuschauern weilende ehemalige Fußballnationalspieler Thomas Doll übrigens auch. Der einstige HSV-Trainer sagte: „So wie die Freezers hier gegen Ende des zweiten Drittels Druck gemacht haben, drehen die das Spiel.“    

Hobbyeishockeyexperte Doll lag nicht so falsch. Zunächst traf Clarke Wilm den Pfosten des Berliner Tores, im Hamburger Überzahlspiel machte es Andy Delmore dann besser: 3:3, die Eisbären hatten ihren Vorsprung und damit auch die Aussicht auf drei Punkte verspielt. Es ging in die Verlängerung, dort kassierte Fortier eine Strafe wegen Hakens. Im Powerplay gelang Roach dann mit einem Distanzschuss der Siegtreffer für die Eisbären, die sich zumindest mit einem Zwei-Punkte-Erfolg in die in die neun Tage lange Länderspielpause in der Deutschen Eishockey-Liga verabschieden konnten.

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