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Sport: Erfolglos wie immer

Leverkusen verliert mal wieder zu Hause – diesmal 0:2 gegen Nürnberg

Leverkusen. Der Verein zeigte sich vorbereitet auf den Fall der Fälle. Wie schon nach der 2:3-Heimniederlage Bayer Leverkusens gegen den Hamburger SV vor zwei Wochen, so warteten auch nach dem 0:2 (0:0) gegen den 1. FC Nürnberg aufgebrachte Fans vor dem Spieleraufgang, nun in größerer Anzahl und mit größerer Wucht. Diesmal aber wachten 50 Ordner über die Karossen der Profis. „Außer Kirsten könnt Ihr alle gehen“, hallte es auf dem Parkplatz vor der Bayarena und „scheiß Millionäre“, als der verletzte Sebescen in sein Auto stieg. Die vorher aktiven Leverkusener Akteure indes bekamen von der Wut der Zuschauer kaum etwas mit. Sie wurden sicherheitshalber durch einen anderen Ausgang hinausbefördert.

Die große Enttäuschung hatte ihre guten Gründe. Stellte dieses Spiel doch, wie Manager Reiner Calmund hinterher einräumte, „ein Spiegelbild der gesamten Hinrunde dar“. Erneut waren Leverkusens Stürmer, an diesem Tage Berbatow, von einem sehr offensiv ausgerichteten Mittelfeld mit guten Bällen versorgt worden, und erneut waren sie kläglich gescheitert.

Vor allem eine Szene zu Beginn der zweiten Halbzeit dokumentierte die ganze Aussichtslosigkeit in der Leverkusener Offensive. Da setzte Bastürk mit exzellentem Zuspiel den mitlaufenden Berbatow ein, doch der verzog aus acht Metern, obwohl nicht einmal mehr Nürnbergs Torwart Kampa vor ihm stand.

Bereits in der ersten Halbzeit war der Gastgeber, ohne indes dominieren zu können, durch Berbatow und Neuville zu mehreren guten Chancen gekommen. Doch dann, mit dem 0:1-Rückstand nach einer knappen Stunde, brach das Spiel Leverkusens – auch das war eine Parallele zu den vier vorher erlittenen Heimniederlagen in dieser Saison – wieder völlig in sich zusammen. Juan hatte den entscheidenden Zweikampf im Mittelfeld gegen Cacau verloren, und nach einem schönen Pass auf Ciric verwandelte der, begünstigt durch die pomadige Haltung seines Gegenspielers Zivkovic, seine einzige echte Chance an diesem Tag.

Wer nach diesem Rückstand ein Aufbäumen der Heimmannschaft erwartet hatte, sah sich allerdings getäuscht: Leverkusen sollte in der verbleibenden halben Stunde nur zu einer Gelegenheit kommen, bezeichnenderweise durch einen von Neuville getretenen Freistoß. So gesehen, war das 0:2 kurz vor Schluss durch einen fantastischen Weitschuss des eingewechselten Junior nur eine Frage der Zeit, hatten die Nürnberger doch schon vorher das eine oder andere Mal völlig unbedrängt durch die Leverkusener Abwehr marschieren können, weil speziell Ramelow im Abwehrzentrum einen rabenschwarzen Tag erwischt hatte.

„Diese Punkte hier haben wir verdient mitgenommen“, sagte Nürnbergs Coach Klaus Augenthaler und war vor allem darüber erleichtert, dass seine Mannschaft nicht schon wieder am Ende eingebrochen war. Sein frustrierter Kollege Klaus Toppmöller beklagte derweil, dass seine Mannschaft „nicht die Klasse hatte, ein solches Spiel zu kippen“. Treffender hätte man es wohl kaum ausdrücken können.

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