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Sport: Ermittlungen auch gegen AC Mailand

Italiens Fußballskandal weitet sich aus

Turin - Nach Juventus Turin, Lazio Rom und dem AC Florenz ist mit dem AC Mailand ein vierter Traditionsklub in den italienischen Fußballskandal hineingezogen worden. Die Staatsanwaltschaft Neapel habe nun auch den Klub des früheren Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi ins Visier genommen, berichtete „La Gazzetta dello Sport“. Bislang hätten sich jedoch keine schwer wiegenden Verdachtsmomente ergeben. „Wir haben nichts mit dem Skandal zu tun“, betonte Milans Vizepräsident Adriano Galliani.

Bei Juventus ist die Lage offenbar klarer. 29 Meisterschaftsspiele soll der frühere Juventus-Manager Luciano Moggi nach Vermutungen der Staatsanwaltschaft Neapel mit Hilfe von korrupten Schiedsrichtern, Spielern und Funktionären in der vergangenen Saison zu Gunsten des Meisters manipuliert haben. Am Samstag wurde Juve-Keeper Gianluigi Buffon mehr als zwei Stunden von den Ermittlern der Staatsanwaltschaft verhört. Italiens Nationaltorhüter sowie die drei früheren Kollegen Mark Iuliano, Enzo Maresca und Antonio Chimenti werden beschuldigt, illegale Wetten auf Spiele abgeschlossen zu haben. Buffon beteuert seine Unschuld.

Selbst gegen Italiens Nationaltrainer Marcello Lippi regt sich inzwischen Verdacht. Medienberichten zufolge habe die zentrale Figur des Skandals, der frühere Sportdirektor Luciano Moggi den ehemaligen Turiner Trainer Lippi dazu gedrängt, Spieler der Vermittlungsagentur seines Sohnes Alessandro zu nominieren, um deren Marktwert zu heben. Lippi bestreitet das, und bisher wurden auch keine Ermittlungen gegen ihn aufgenommen.

Anders ist dies im Fall des Schiedsrichters Massimo De Santis, der eigentlich bei der WM in Deutschland pfeifen sollte. Der 44-Jährige soll Moggis Erfüllungsgehilfe bei der Verschiebung von Spielen gewesen sein. Am Samstag zog der italienische Fußballverband (FIGC) De Santis und seine beiden Assistenten offiziell von der WM zurück.

Zumindest eine positive Nachricht gibt es noch zu melden. Der italienische Fußballverband wird nach dem Rücktritt von Präsident Franco Carraro nicht mehr lange führungslos bleiben. Die Regierung kündigte an, dass ein Politiker den Verband kommissarisch leiten soll. dpa/Tsp

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