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Sport: Ermittlungen gegen Blatter

Fifa-Chef soll von Betrug gewusst haben

Zürich - Fünf Tage vor der geplanten Präsidentschaftswahl beim Weltfußballverband Fifa gerät nach Herausforderer Mohamed bin Hammam auch Amtsinhaber Joseph Blatter immer stärker unter Druck. Die Fifa-Ethikkommission leitete am Freitag im Zusammenhang mit den Bestechungsvorwürfen eine Untersuchung gegen den Schweizer ein. Blatter hat heute Gelegenheit, sich zu den von bin Hammam gegen ihn erhobenen Vorwürfen zu äußern. Tags darauf müssen sich beide Kandidaten der Anhörung der Ethikkommission unter Vorsitz des Namibiers Petrus Damaseb stellen.

„Ich kann zum Verfahren, das heute gegen mich eröffnet wurde, keine Stellung nehmen. Die Fakten werden für sich selbst sprechen“, ließ der 75 Jahre alte Chef des Weltverbandes mitteilen. Auch Bin Hammam sieht der Anhörung am Sonntag gelassen entgegen. „Ich habe keine Angst, alle Fragen zu beantworten, die die Ethikkommission mir stellt. Solange das Komitee ein faires Verfahren garantiert, habe ich nichts zu befürchten“, teilte der Katarer mit.

Bin Hammam wirft Blatter vor, von angeblichen Zahlungen an Fifa-Mitglieder aus der Karibik gewusst, aber nichts dagegen unternommen zu haben. Blatter wurde wie bin Hammam und drei weitere hochrangige Funktionäre am Sonntag zur Anhörung vor die Ethikkommission der Fifa bestellt.

Das Votum der Kommission könnte sogar die Präsidentschaftswahl infrage stellen, bei der bin Hammam am Mittwoch als krasser Außenseiter gilt. Im Herbst 2010 hatte das Gremium auf Bestechungsvorwürfe im Vorfeld der WM-Vergabe mit der Suspendierung der Exekutivmitglieder Amos Adamu (Nigeria) und Reynald Temarii (Tahiti) reagiert.

Wenige Stunden nach einem Treffen mit Blatter hatte bin Hammam den Schweizer am Donnerstag auch persönlich scharf angegriffen. Es sei ein Teil des Planes gewesen, ihn so kurz vor der Präsidentschaftswahl in Misskredit zu bringen und ihn sogar zu einer Aufgabe seiner Kandidatur zu bewegen, hieß es in einer Erklärung von bin Hammam. dpa

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