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Ratlos am Rand: Chelseas Trainer Jose Mourinho und sein Spieler Diego Costa.

© AFP

Erneutes Aus in der Champions League: Der FC Chelsea erlebt wieder sein blaues Wunder

Ein Déjà-vu in der Champions-League: Der FC Chelsea scheidet in der Verlängerung des Achtelfinal-Rückspiels gegen Paris Saint-Germain aus, weil er keine Lehren aus seiner Vergangenheit gezogen hat. Ein Kommentar.

Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnern kann, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen. Hat einmal irgendein weiser Mensch gesagt. An diesen Spruch hätten José Mourinho und der FC Chelsea am Mittwochabend wohl denken sollen, denn gegen Paris Saint-Germain schied Chelsea aus der Champions League aus – in genau der gleichen Art und Weise wie schon 2009 gegen den FC Barcelona.

Erinnern wir uns kurz einmal an 2009: Da war Chelsea im Halbfinal-Rückspiel sehr früh in einer guten, aber delikaten Position. Ein frühes 1:0 bedeutete, dass Chelsea nur den Spielstand halten musste, um ins Finale einzuziehen. Dann bekamen die Londoner sogar noch einen Bonus: Barcelonas Eric Abidal flog völlig unverdient vom Platz. Chelsea führte also in Überzahl an der heimischen Stamford Bridge, und hätte mit einem weiteren Tor den Sieg sichern können. Stattdessen setzte Trainer Guus Hiddink auf die Defensive.

Bis zur 89. Minute schien das eine gute Entscheidung zu sein, denn bis dahin konnte Barca keinen einzigen Schuss aufs Tor bringen. In der 89. Minute aber kam der Ball zu Andres Iniesta, der ihn aus 20 Metern ins lange Ecke schoss. Chelsea schied daraufhin aus.

José Mourinho gilt als weltbester Trainer, doch er hat zwei Schwächen

Zurück ins Jahr 2015: Der FC Chelsea spielt wieder ein Rückspiel – diesmal im Achtelfinale gegen PSG. Wieder hat Chelsea Glück, diesmal gibt es einen strittigen Platzverweis gegen Zlatan Ibrahimovic. Wieder geht Chelsea in Führung – sogar zweimal. Wieder entscheidet der Trainer, der mittlerweile José Mourinho heißt, defensiv zu spielen, anstatt die Führung auszubauen und den Sieg zu sichern. Und wieder scheidet Chelsea aus.

2009 hatten sie wenigstens noch die Ausrede, dass der Schiedsrichter mehrere fatale Fehlentscheidungen zugunsten Barcelonas gefällt hatte. 2015 war das nicht so. 2015 war nur einer an der Niederlage schuld – der FC Chelsea selbst.

José Mourinho wird oft für sein taktisches Gespür gelobt. Er sei, so heißt es, der beste Trainer, wenn es um große Spiele und dreckige Siege geht. Doch er hat zwei Schwächen. Erstens setzt er lieber auf Stabilität und Verteidigung statt auf Angriff, obwohl er über Spieler wie Diego Costa, Oscar und Cesc Fabregas verfügt. Und zweitens hat er – zumindest im Falle vom Mittwoch – keine Lehren aus der Vergangenheit gezogen.

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