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Sport: „Es geht darum, gut zu sein“ Thomas Hitzlsperger über seine Rolle in der Abwehr

Herr Hitzlsperger, in der 90. Minute hat die deutsche Mannschaft gegen Russland noch den Ausgleich kassiert.

Herr Hitzlsperger, in der 90. Minute hat die deutsche Mannschaft gegen Russland noch den Ausgleich kassiert. Was lernen Sie daraus?

Aufmerksamkeit, und zwar bis zur letzten Minute – damit uns so ein Leichtsinnsfehler nicht noch einmal passiert. Und das betrifft nicht nur die Abwehr, sondern die ganze Mannschaft. Das Gute ist, dass das noch nicht der ConfedCup war, sondern nur ein Vorbereitungsspiel.

Beide Tore der Russen sind über Ihre Seite, die linke deutsche Abwehrseite, eingeleitet worden.

Mir wäre es natürlich auch lieber gewesen, wir hätten zu null gespielt. Das ist nichts Gutes, und sollte einfach nicht passieren. Gerade vor dem ersten Tor hätte ich mehr aus der Situation machen müssen. Aber ich arbeite daran, dass es besser wird.

Haben Ihre Probleme auch etwas damit zu tun, dass Sie bei der Nationalmannschaft auf einer denkbar ungewohnten Position spielen müssen? Eigentlich sind Sie Mittelfeldspieler.

Natürlich ist diese Position ungewohnt für mich: Ich habe dort als Profi noch nie gespielt, zuletzt irgendwann einmal in der Jugend. Deshalb ist das alles neu für mich, alle Details, die zu dieser Rolle dazugehören. Aber es macht mir nichts aus, hinten links in der Viererkette zu spielen. Für Spieler auf unserem Niveau muss es einfach möglich sein, sich schnell an eine neue Aufgabe anzupassen.

Wie weit sind Sie in diesem Anpassungsprozess?

Ich finde, dass ich die Fehler im Vergleich zu den letzten Spielen schon reduziert habe. Das ist ein gutes Zeichen.

Ärgert es Sie, dass Sie auf dieser Position eigentlich nur Lückenbüßer für den verletzten Philipp Lahm sind?

Was heißt Lückenbüßer? Ich komme zur Nationalmannschaft, um zu spielen, und meine Chance ist da. Es geht darum, gut zu sein – egal auf welcher Position. Bei uns herrscht inzwischen überall ein großer Konkurrenzkampf. Und es gibt nun mal nur elf Spieler, die spielen dürfen, aber so viele Talente, die dafür in Frage kommen.

Aufgezeichnet von Stefan Hermanns.

Thomas Hitzlsperger

kommt aus dem Nachwuchs des FC Bayern München. Vor fünf Jahren wechselte er nach

England zu Aston Villa, in der nächsten Saison spielt der 23-Jährige für den VfB Stuttgart.

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