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Mit deutscher Beteiligung. Amin Younes (r.) steht mit Ajax im Finale.

© dpa

Europa League: Ajax Amsterdam und Manchester United stehen im Finale

Am Ende wurde es doch noch spannend: Ajax Amsterdam und Manchester United müssen nach den Hinspielsiegen noch zittern.

André Onana, der Torhüter von Ajax Amsterdam, war nicht mehr zu halten. Er schwenkte seine Arme auf und ab, hatte den Mund weit aufgerissen und spurtete durch seinen Strafraum. Auf der anderen Seite des Feldes hatte sein Kollege Kaspar Dolberg Ajax gerade in Führung und die Dinge damit auf den für Onana richtigen Weg gebracht. Das 1:0 für Amsterdam gegen Olympique Lyon nach einer knappen halben Stunde schien nach dem deutlichen Sieg im Hinspiel schon eine kleine Vorentscheidung. Ajax aber musste am Ende noch gehörig zittern, steht trotz einer 1:3 (1:2)-Niederlage gegen die Franzosen im Finale der Europa League.

Die Holländer treffen am 24. Mai in Solna auf Manchester United. Den Engländern reichte in ihrem Halbfinal-Rückspiel nach dem Hinspielsieg in Spanien ein 1:1 (1:0) gegen Celta Vigo. Nachdem in den vergangenen drei Jahren jeweils der FC Sevilla den Wettbewerb gewonnen hatte, wird erstmals seit 2013 wieder ein nicht-spanischer Klub in der Europa League triumphieren. Manchester gilt zwar als favorisiert, das junge Team aus Holland aber ist nach den jüngsten internationalen Auftritten nicht zu unterschätzen.

Auch in Lyon zeigteAjax eine sehr reife Leistung. Dabei machten die Franzosen zumindest zu Beginn deutlich, dass sie gewillt waren, den 1:4-Rückstand aus dem Hinspiel noch aufzuholen. Schon in der ersten Minute kam Alexandre Lacazette nach einem Freistoß zum Kopfball und verfehlte das Tor nur knapp. Olympique attackierte früh, doch relativ schnell sollte sich die Überlegenheit des Teams als Scheinüberlegenheit herausstellen.

Nach zehn Minuten übernahmen die Gäste die Kontrolle und kamen durch Bertrand Traoré auch zu ihrer ersten Chance. Bei seinem Schlenzer musste sich Lyons Torhüter Anthony Lopes schon gehörig strecken. Die Amsterdamer kombinierten flüssig und wirkten insgesamt gefährlicher – wobei Lyon in der Defensivarbeit zuweilen arg lethargisch wirkte. So auch vor dem 0:1, als weder Vorlagengeber Amin Younes noch Torschütze Dolberg entschlossen attackiert wurde.

Wie aus dem Nichts kamen die Franzosen zurück. Lacazette machte in den zwei Minuten vor dem Pausenpfiff aus dem 0:1 ein 1:2. Erst verwandelte er einen Foulelfmeter, dann traf er per Abstauber zur Führung. Plötzlich war es wieder spannend, zwei Tore brauchte Olympique, um sich in die Verlängerung zu retten, drei fürs Weiterkommen. Zehn Minuten vor dem Ende gelang dem eingewechselten Rachid Ghezzal das 3:1, zu mehr reichte es trotz einer aufregenden Schlussphase und Gelb-Rot gegen Ajax’ Viergever nicht mehr.

Auch im Old Trafford war es am Ende noch richtig spannend. Nach der frühen Führung für Manchester durch Marouan Fellaini sah es nach einer klaren Sache für das Team von José Mourinho aus, Facundo Roncaglia aber erzielte fünf Minuten vor Schluss den Ausgleich. Beide Teams beendeten das Spiel zu zehnt. Nachdem es auf dem Platz zu tumultartigen Szenen gekommen war, sahen Roncaglia und Manchesters Eric Bailly beide die Rote Karte. Trotz sechsminütiger Nachspielzeit rettete Manchester das Unentschieden über die Zeit. Mit einem weiteren Treffer wäre Vigo im Finale gewesen. Der aber fiel nicht mehr. Nicht in Manchester, nicht in Lyon. (Tsp)

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