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Zaungast. Spielmacher Kevin De Bruyne fehlt in Neapel.

© dpa

Europa League beim SSC Neapel: VfL Wolfsburg: Endspiel um die Ehre

1:4 im Hinspiel gegen den SSC Neapel - da geht wohl nix mehr im Rückspiel. Trotzdem will sich der Wolfsburg in Neapel achtbar verabschieden.

Nur nicht blamieren! Bei der Reise nach Neapel geht es für den VfL Wolfsburg nur noch um Schadensbegrenzung. Angesichts des eindeutigen 1:4 im Hinspiel gegen den SSC Neapel und des Ausfalls zweier prominenter Spieler erwartet vom und beim Bundesligisten niemand ein Fußball-Wunder. Ohne Kevin De Bruyne und Andre Schürrle geht es am Donnerstag (21.05 Uhr/Kabel eins und Sky live) wohl lediglich um ein halbwegs ehrenhaftes Aus im Viertelfinale der Europa League. „Wir wollen auf internationaler Bühne zeigen, dass das Hinspiel nur ein Ausrutscher war“, erklärte VfL-Kapitän Diego Benaglio die eher bescheidene Zielsetzung.

Pflichtgemäß schob der Torwart nach: „Wir werden alles in die Waagschale werfen, und im Fußball sind schon andere Überraschungen passiert.“ Um als erster Bundesligist in der Geschichte des Europapokals  auswärts einen Drei-Tore-Rückstand aufzuholen, müsste der VfL mindestens vier Tore schießen. Angesichts der Heimstärke der abwehrstarken Italiener scheint das utopisch. Der SSC hat die bisherigen Europa-League-Spiele im Stadio San Paolo alle gewonnen.

Vor allem der Ausfall von Kevin De Bruyne wiegt schwer. Der belgische Spielmacher ist der wichtigste Spieler der Wolfsburger. Er kurbelt das Spiel an und gibt die meisten Torvorlagen. Und es ist keine taktische Pause wegen des aussichtslos erscheinenden Spiels, betonte Trainer Dieter Hecking: „Beide würden auch ausfallen, wenn jetzt das Endspiel anstünde.“ Wie der VfL in Neapel spielen und wer De Bruyne ersetzen wird, wollte Hecking nicht verraten. „Ich werde mir nicht in die Karten schauen lassen“, erklärte der Coach. „Aber die Spieler, die auf dem Platz stehen, werden alles versuchen, um ein gutes Spiel zu machen.“

Ohnehin schwächelt der VfL derzeit im Abschluss und nutzt die vielen Chancen unzureichend. Die gegen Neapel notwendige Effektivität fehlte zuletzt. Vor allem Mittelstürmer Bas Dost, der zu Beginn der Rückrunde wie am Fließband traf, steckt in der Krise und hat seit zehn Spielen den Ball nicht mehr ins Tor geschossen.

Auch Manager Klaus Allofs, der zu seinen Bremer Zeiten manches Europapokalwunder erlebt hat, hat für das Neapel-Spiel eher bescheidende Ziele. „Wir wollen gewinnen und unseren Fans, die mitreisen, ein gutes Spiel liefern“, sagte der Geschäftsführer. „Es gilt für uns, die Leistung aus dem Hinspiel ein bisschen geradezurücken.“ Wirklich optimistisch und selbstbewusst klingt Allofs nicht: „Ob es zu mehr reicht, muss man abwarten. Was am Ende rauskommt, werden wir sehen.“

Zu stark hatten die Italiener im Hinspiel aufgetrumpft und den VfL dominiert, als dass Allofs große Taten ankündigen mag: „Wunder kann man nicht planen.“ Trainer Hecking will sich den Spaß am zwölften internationalen Spiel der Saison dennoch nicht nehmen lassen. „Wir fahren trotz des Ergebnisses mit Vorfreude nach Neapel und wollen zeigen, dass wir es besser können“, kündigte der Coach an. „Das Hinspiel war eine Enttäuschung, aber wir werden noch einmal alles geben. So oder so ist es ein tolles Spiel.“ (dpa)

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