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Europa League: Hertha mit Personalsorgen nach Holland

Pal Dardai, Gojko Kacar, Patrick Ebert und Rasmus Bengtsson fallen im Europa-League-Spiel am Donnerstag beim SC Heerenveen aus.

Friedhelm Funkel macht im Moment das durch, was jedem Neu-Berliner irgendwann droht: den tristen grauen November, der in der Stadt besonders trist und grau sein soll. Ach, sagt der Trainer von Hertha BSC, der November sei doch überall gleich. Was ihm allerdings schon aufgefallen ist: „Hier ist es ein paar Grad kälter.“ In dieser Woche haben die Fußballer von Hertha BSC die Chance, zumindest die gefühlte Temperatur rund um ihren Klub in etwas angenehmere Höhen zu treiben. Am Donnerstag spielen sie beim SC Heerenveen um das Weiterkommen in der Europa League, am Sonntag gegen den 1. FC Köln wollen sie eine weitere Verschärfung ihrer Situation im Abstiegskampf der Bundesliga verhindern. „Beide Spiele sind wichtig“, sagt Funkel. „Aber das Spiel gegen Köln hat klare Priorität.“

Das heißt allerdings nicht, dass Herthas Trainer in Heerenveen ein besseres B-Team aufs Feld schicken wird, um seine Stammspieler für die Bundesliga-Begegnung zu schonen. Funkel wird ein besseres B-Team aufs Feld schicken, weil die Personalsituation gar nichts anderes zulässt. Patrick Ebert sah im Hinspiel Gelb- Rot und ist gesperrt. Außerdem fallen neben Pal Dardai, der schon am Wochenende in Dortmund fehlte, auch Gojko Kacar und Rasmus Bengtsson aus.

Vor allem die Besetzung im defensiven Mittelfeld bereitet Funkel Probleme. Mit Dardai und Kacar sind gleich zwei Spieler für die Position neben Fabian Lustenberger nicht verfügbar. Der Ungar hat schon seit Wochen Probleme am Sprunggelenk, bei ihm hofft Funkel, dass er wenigstens am Freitag wieder trainieren kann. Kacar hingegen droht auch gegen Köln auszufallen. Der Serbe habe eine massive Verspannung im unteren Lendenwirbelbereich. „Das ist schmerzhaft, unangenehm und dauert seine Zeit“, sagt Funkel. Als Ersatz böte sich der Brasilianer Cicero an, der wieder fit ist und in der vorigen Saison im defensiven Mittelfeld gespielt hat. Mutiger wäre die Variante mit einem der beiden Nachwuchsleute Lennart Hartmann oder Fanol Perdedaj, beide 18, die am Donnerstag genauso mit nach Heerenveen reisen wie Sascha Bigalke,19.

Unstrittig ist, dass Jaroslav Drobny am Donnerstag im Tor steht. Funkel hält nichts davon, den Tschechen für das Spiel gegen Köln zu schonen. Weil Sascha Burchert nach der Roten Karte bei der U 23 wohl auch für die Bundesliga gesperrt ist, muss Patrick Sobtzik, 19, am Sonntag auf die Bank – und sollte Drobny sich gegen Heerenveen verletzen, gegen Köln sogar im Tor stehen. „Im Training kann sich Jaro genauso verletzen“, sagt Funkel. „Jedes Spiel tut ihm gut. Wir brauchen ihn mit seiner Präsenz und seiner Klasse.“

Im Moment müssen sich die Berliner mit dem behelfen, was sie haben. Zukäufe sind erst für die Rückrunde möglich. Einen arbeitslosen Profi, der sofort einspringen könnte, zum Beispiel Ebi Smolarek, will Funkel nicht verpflichten. „Aus meiner Erfahrung weiß ich, dass die nicht die körperliche Verfassung mitbringen, um einer Mannschaft wie uns zu helfen.“ Funkel wünscht sich Spieler, die die Bundesliga kennen und auch der deutschen Sprache mächtig sind. Um die Finanzierung müssen sich dann andere kümmern.

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