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Zweikampf: Raul (rechts) gegen Pilsens Frantisek Sevinsky.

© dapd

Europa-League: Mühevoller Achtelfinal-Einzug für Schalke

Schalke 04 hat das Achtelfinale der Europa League erreicht. Mühsam gewann der DFB-Pokalsieger gegen Viktoria Pilsen 3:1 nach Verlängerung.

Mit dem Einzug in das Achtelfinale in der Europa League hat sich der FC Schalke 04 für das Bundesliga-Topspiel am Sonntag beim FC Bayern München in Stimmung gebracht, ließ aber über 120 Minuten auch Kraft für das Spitzenduell. Mit einem mühsamen 3:1 (1:1, 1:0) nach Verlängerung gegen Viktoria Pilsen, das in Unterzahl mit dem Tor von Frantisek Rajtoral in der 88. Minute die Westfalen in die Verlängerung zwang, erreichte der Pokalsieger nach dem 1:1 im Hinspiel vor einer Woche die nächste Runde. Die erlösenden Siegtreffer erzielte Klaas-Jan Huntelaar mit seinem 50. und 51. Europacup-Tor in der 106. und 121. Minute.

Der Holländer hatte die Gastgeber bereits nach acht Minuten in Führung gebracht. Im Achtelfinale ist am 8. März zunächst auswärts und am 15. März zu Hause der FC Twente Enschede aus der niederländischen Nachbarschaft der nächste Schalke-Gegner. Die Gastgeber begannen vor 54.142 Zuschauern in der ausverkauften Arena so engagiert wie beim 4:0 am Sonntag gegen Wolfsburg, ließen dann aber ebenso stark nach.

Furcht einflößend für die Bayern war die Vorstellung des Bundesliga-Vierten nicht. Das Gästeteam aus Böhmen war in einer durchschnittlichen Partie phasenweise gleichwertig. Blamabel wurde es für die Königsblauen, nachdem Bakos in der 60. Minute die Rote Karte gesehen hatte, weil er Kyriakos Papadopoulos, der 21 Jahre alt wurde, den Ellbogen ins Gesicht gestoßen hatte. Dezimiert kamen die Gäste noch einmal gut ins Spiel und bestraften den zu lässig aufspielenden Bundesliga-Vierten mit dem Ausgleichstreffer.

„Wir wollen ins Finale“, sagte Manager Horst Heldt vor dem Spiel, in dem die Knappen zum neunten Mal hintereinander in der Europa League ungeschlagen blieben. Lediglich das erste Spiel in der Qualifikation bei HJK Helsinki haben sie in dieser Saison verloren.

Julian Draxler leitete mit einem wuchtigen Schuss aus 22 Metern den Führungstreffer ein, als Torwart Marek Cech nur abprallen lassen konnte. Huntelaar war zur Stelle und jagte den Ball aus halblinker Position flach in den Kasten des tschechischen Meisters. Der „Hunter“ erhöhte in der Verlängerung sein Konto im 84. Europapokalspiel seiner Karriere auf 51 Treffer. Zudem wurde er damit der erfolgreichste Europacup-Schütze in der Schalker Klubhistorie.

Der Holländer benötigte für seine 13 Treffer nur 17 Spiele. Der Däne Ebbe Sand, einer der „Euro-Fighter“, die 1997 den UEFA-Pokal ins Ruhrgebiet holten, stand mit zehn Toren aus 31 Partien lange an der Spitze.

Die Westfalen gaben die spielerische Übermacht nach einem gefährlichen Freistoß von Christian Fuchs (20. Minute) an den Gegner ab. Nach einem Abseitstreffer von Marian Cisovsky (24.) traf Daniel Kolar aus drei Metern freistehend mit einem Kopfball den Pfosten des von Timo Hildebrand gehüteten Schalke-Tores (28.).

Pavel Horvath, der Denker und Lenker des Pilsener Spiels, fehlte wegen einer Gelbsperre, die er sich im Hinspiel eingehandelt hatte. Aber der 36-Jährige machte die Reise mit nach Gelsenkirchen, denn er ist Stimmungskanone, rechte Hand von Trainer Pavel Vrba und ein wichtiger Motivator der Mitspieler. Zudem wusste er als einziger, wie Schalke zu schlagen ist, denn er war 1998 dabei, als die Königsblauen im UEFA-Pokal gegen Slavia Prag ausschieden.

Auch ohne Horvath machten die soliden Tschechen eine gute Figur. Mit der Ausdehnung der Partie auf 120 Minuten dürften sich die Schalker keinen Gefallen getan haben für das Duell gegen die Münchner, die nach dem 0:1 in Basel einen Tag länger Pause haben.

(dapd)

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