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Schrei, wenn Du kannst. Arthur Boka (r., im Bild mit Ibrahima Traoré) kann, denn er hat soeben das 1:0 für den VfB Stuttgart in Genk erzielt.

© AFP

Europa League: Stuttgart nach 2:0-Sieg in Genk im Achtelfinale

Der VfB Stuttgart hat das Achtelfinale in der Europa League erreicht. Nach dem 1:1 im Hinspiel daheim gegen RC Genk siegten die Schwaben in Belgien souverän mit 2:0.

Ein kurioses Billard-Tor von Arthur Boka und ein eiskalter Konter-Treffer von Christian Gentner haben dem VfB Stuttgart den erstmaligen Einzug ins Achtelfinale der Europa League beschert. Der Abwehrmann von der Elfenbeinküste und der ehemalige Nationalspieler erzielten am Donnerstagabend im Zwischenrunden-Rückspiel der Schwaben beim KRC Genk die Tore zum umjubelten 2:0 (1:0) und ebneten dem Fußball-Bundesligisten nach dem 1:1 im Hinspiel den Weg zum Duell mit Borussia Mönchengladbachs Bezwinger Lazio Rom am 7. und 14. März. „Das ist nicht nur touristisch schön. Das ist ein attraktiver Gegner“, sagte ein sichtbar erleichterter VfB-Sportdirektor Fredi Bobic.

Zweimal wurde Bokas Schuss in der 45. Minute von belgischen Gegenspielern abgefälscht - dem VfB nahm die gütige Mithilfe gerne an. Gentner (59.) erhöhte vor 16 796 Zuschauern nach einem blitzschnellen Angriff. „Wir haben nichts zuglassen und waren voll drin im Spiel. Wir freuen uns auf die nächste Runde. Wir wollen dann auch weiterkommen. Wir wollen uns mit starken Mannschaften aus Europa messen“, sagte Gentner. Mit dem leichten Aufwärtstrend in der Liga und dem verdienten Weiterkommen gegen einen sehr limitierten Gegner hat sich Stuttgart erstmal aus seiner Krise befreit. „Jeder war voll in den Zweikämpfen und hat alles für den anderen gegeben. So muss ich auftreten in Europa“, sagte Bobic.

Im Heimspiel gegen Lazio wird allerdings Stürmer Vedad Ibisevic fehlen, der in Genk seine dritte Gelbe Karte sah. Ob der Aufwärtstrend anhält, muss Stuttgart bereits am Samstag gerade mal 43 Stunden nach dem Abpfiff in Genk beweisen, wenn es gegen den 1. FC Nürnberg wieder um Bundesliga-Punkte geht.

Frostig war es in der Cristal Arena von Genk. Beide Teams trotzten der Kälte mit munterem Spiel im Vorwärtsgang. Es gab kein großes Taktieren. Beim VfB zahlte sich zunächst für die Offensivaktionen die Hereinnahme des extrem fleißigen Shinji Okazaki für Raphael Holzhauser aus. In der 14. Minute wäre dem agilen Japaner sogar beinahe die ersehnte frühe Führung gelungen, doch Kalidou Koulibaly klärte den Lupfer kurz vor der Torlinie stehend.

Genk wurde gegen Ende der ersten Halbzeit stärker, gerade wenn über die linke Seite mit de Ceulaer gespielt wurde. Der VfB stand aber solide, Antonio Rüdiger als Ersatz des gesperrten Georg Niedermeier agierte in der Innenverteidigung sehr abgeklärt.

Und die Schwaben schlugen im denkbar günstigen Moment zu: Boka zog nach einem Eckball ab, zweimal wurde der Schuss abgefälscht und landete im Netz. Spitzbübisch lächelte der nicht für's Toreschießen bekannte Ivorer. Zuletzt hatte er im November 2010 in der Bundesliga für Stuttgart getroffen. Genk reagierte in der zweiten Halbzeit keineswegs mit mehr Offensive. Die Belgier waren mit ihren Mitteln doch begrenzt. Umso ärgerlicher für den VfB, dass Ibisevic (54.) eine weitere Großchance aus kurzer Distanz leichtfertig vergab.

Besser machte es Gentner, der einen sehenswerten Konter mit einem souveränen Flachschuss ins lange Eck krönte. Nun konnten die Schwaben recht beruhigt sein. Ibrahima Traoré (74.) hätte frei vor dem KRC-Tor sogar noch erhöhen können, zielte aber knapp vorbei. Einmal musste sich auch VfB-Torwart Sven Ulreich (82.) noch strecken, als Khaleem Hyland aus 14 Metern abzog.

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