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Schützen-Fest. Der vierfache Torschütze Huntelaar umarmt Papadopoulos. Foto: dpa

© AFP

Sport: Europa, wir bleiben

Schalkes 6:1 gegen Helsinki und Hannovers 1:1 in Sevilla sichern den Einzug in die Gruppenphase

Gelsenkirchen/Sevilla - Und schließlich stürzten sich doch noch alle auf Jan-Klaas Huntelaar. Nach seinen ersten drei Toren hatte der holländische Stürmer noch ganz allen jubeln müssen, weil die Kollegen stets zur Mittellinie zurück gehastet waren – sie mussten nach dem 0:2 im Hinspiel und dem Gegentreffer im Rückspiel schließlich etwas aufholen. Als Huntelaar aber das 5:1 erzielte, da war klar: Schalke wird in die Gruppenphase der Europa League einziehen. Und deshalb wurde der 28-Jährige unter blau-weißen Trikots begraben – das war nur einer der Höhepunkte einer großen Schalker Partynacht. Am Ende siegten die Gelsenkirchener sogar 6:1 (2:1).

Auch Hannover 96 durfte gestern Abend feiern – und zwar den größten internationalen Erfolg seiner Klubgeschichte. Das Team von Trainer Mirko Slomka ist erstmals in die Gruppenphase der Europa League eingezogen. Nach dem 2:1-Erfolg im Hinspiel vor einer Woche reichte den Niedersachsen ein 1:1 (1:1) beim FC Sevilla, um als zweite deutsche Mannschaft neben Schalke die Playoffs zu überstehen. Mohammed Abdellaoue (23.) brachte den Bundesliga-Zweiten vor 40 000 Zuschauern in Führung. Sevilla kam durch ein Eigentor des Österreichers Emanuel Pogatetz (37.) nur noch zum Ausgleich. Das Heimteam beendete die Partie nach der Roten Karte für Gary Medel (90.) zu zehnt.

Bei Schalke drehte sich natürlich vieles um Huntelaar, der zwei Tore von seinen vieren waren vom Elfmeterpunkt erzielt hatte. Doch auch seine Mitspieler waren stark aufgetreten – zumindest in der Offensive. Die anderen zwei Schalker Treffer steuerten Kyriakos Papadopoulos und Julian Draxler bei. Teemu Pukki hatte Schalke nach zwanzig Minuten mit dem Ausgleich vorübergehend schockiert. Jefferson Farfan und Raúl waren wieder dabei, die bei der Blamage in Helsinki beide gefehlt hatten. Sie halfen ihrer Mannschaft deutlich weiter, die sich allerdings mit schwachem Abwehrverhalten zunächst den Schwierigkeitsgrad ihrer ohnehin nicht leichten Aufgabe erhöhte. So beherzt die Schalker nach vorn spielten, so kopflos wirkten sie in der Defensive bei den Gegenstößen der Finnen. Während die hinteren Reihen den 52 000 Anhängern der Heimelf (die Finnen waren ohne Fans angereist) Anlass zur Sorge gaben, war auf den Angriff Verlass. „In der ersten Halbzeit waren wir bei der Arbeit gegen den Ball noch sehr nachlässig, das hat sich in der zweiten Halbzeit geändert“, sagte Trainer Ralf Rangnick.

Hannovers Trainer Slomka war vor allem Stolz auf die Defensivleistung seines Teams: „Sevilla ist gegen unsere gute Hintermannschaft nicht viel eingefallen.“ Stürmer Jan Schlaudraff fand, dass das Weiterkommen natürlich ein riesiger Erfolg sei, vor allem gegen den Favoriten Sevilla. Trotzdem soll es auf dem Rückflug in der Nacht kein Bier geben: „Am Samstag geht es doch schon wieder gegen Mainz.“ Richard Leipold/dpa

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