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Jung, wuchtig, vielseitig. Evegni Pevnov, Kreisläufer der Füchse.

© Eibner-Pressefoto

Evgeni Pevnov: 109 Kilo Vertrauen

Evgeni Pevnov kam im Sommer 2011 als Perspektivspieler vom Bundesliga-Absteiger TSG Friesenheim zu den Füchsen Berlin – am Wochenende wird der gebürtige Russe nun im deutschen Nationalteam debütieren.

Am Sonntag hat Evegni Pevnov das Vertrauen wieder gespürt, das mittlerweile in seine Person gesetzt wird. 35 Minuten lang mühten sich die Füchse Berlin im Spitzenspiel der Handball-Bundesliga gegen den THW Kiel zu diesem Zeitpunkt schon, ein Mittel gegen Kiels überragenden Kreisläufer Marcus Ahlm zu finden – vergeblich. Dann kam Pevnov ins Spiel, er löste Torsten Laen ab, einen formidablen Abwehrspieler und zugleich Kapitän der Berliner. Ahlms Ausbeute im weiteren Verlauf der Partie: Er warf kein einziges Tor mehr.

Evgeni Pevnov ist längst mehr als ein Ersatz für Laen, den 152-fachen dänischen Nationalspieler. Der 23-Jährige ist eine echte Alternative. Seit seinem Wechsel nach Berlin im Sommer 2011 hat der Kreisläufer den größten Leistungssprung aller Spieler im Füchse-Kader gemacht. Dafür gibt es nun die Belohnung: Pevnov gehört zu jenen vier Neulingen, die Bundestrainer Martin Heuberger zum einwöchigen Lehrgang der Nationalmannschaft eingeladen hat, der an diesem Wochenende mit zwei Testspielen gegen Vize-Europameister Serbien seinen Abschluss findet. „Wenn mir das jemand vor eineinhalb Jahren prognostiziert hätte, ich hätte ihn für verrückt erklärt“, sagt Evgeni Pevnov.

Damals trug der gebürtige Russe, der erst im Januar die deutsche Staatsbürgerschaft angenommen hat, noch das Trikot des späteren Bundesliga-Absteigers TSG Friesenheim. Füchse-Manager Bob Hanning holte ihn als Perspektivspieler nach Berlin, Pevnov zahlte das Vertrauen mit Trainingsfleiß und Leistung zurück. „Ich habe den Füchsen unheimlich viel zu verdanken“, sagt der Rechtshänder. „Das Niveau im Training war vom ersten Tag an ungleich höher als alles, was ich vorher kennengelernt habe.“ Pevnov verbesserte sich gleichermaßen im athletischen wie im taktischen Bereich, er legte einige Kilos an Muskelmasse zu. „Drei, vier Kilogramm habe ich schon draufgepackt“, sagt der Kreisläufer. 109 Kilogramm bringt Pevnov nun auf die Waage.

Diese immense Physis macht ihn zu einem überaus vielseitigen Spieler: Im Mittelblock weiß Pevnov seinen wuchtigen Körper ebenso einzubringen wie in der Offensive. Mit seinen 23 Jahren besitzt er zudem noch Entwicklungspotenzial. Das hat offensichtlich auch Martin Heuberger erkannt, zumal der Bundestrainer seine Mannschaft seit Amtsantritt ohnehin einer Verjüngungskur unterzogen hat. „Der Bundestrainer setzt auf junge Leute, er schenkt uns Vertrauen, das merken wir in jeder Einheit“, sagt Pevnov, neben Silvio Heinevetter, Sven-Sören Christophersen und Markus Richwien einer von vier Berliner Nationalspielern im aktuellen Kader des Deutschen Handball-Bundes (DHB).

Die Gewissheit, dass er am Sonnabend in Schwerin oder am Sonntag in Rostock zum Einsatz kommt, hat Pevnov allerdings nicht. „Ich denke, dass meine Chancen ganz gut stehen“, sagt er. Martin Heuberger hat im Vorfeld mehrfach betont, dass die Spiele gegen Serbien vor allem einem Zweck dienen sollen: Der Bundestrainer will testen.

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