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Wuttke als Spieler des 1. FC Kaiserslautern in der Saison 1986/87.

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Update

Ex-Bundesligaspieler Wolfram Wuttke im Koma: Mit Talent und Tragik

Dem ehemaligen Bundesligaprofi Wolfram Wuttke blieb nach dem Karriereende kaum etwas erspart. Nun liegt das einstige Ausnahmetalent im Koma.

Wolfram Wuttke, einst einer der talentiertesten Fußballer Deutschlands, liegt nach Angaben seines Ex-Klubs 1. FC Kaiserslautern in einer Klinik im westfälischen Lünen im Koma. „Sein Zustand ist nach einer Mitteilung seines Sohnes Benjamin ernst, aber stabil“, sagte FCK-Pressesprecher Stefan Roßkopf am Mittwoch.

Wuttke bestritt zwischen 1979 und 1993 insgesamt 299 Bundesligaspiele und erzielte dabei 66 Tore. Zudem absolvierte er vier Länderspiele für die Deutsche Nationalmannschaft. Mit der deutschen Olympia-Auswahl gewann er 1988 in Seoul die Bronzemedaille.
Der 53-jährige gebürtige Westfale stand einst bei Schalke 04, Borussia Mönchengladbach, dem Hamburger SV und 1. FC Kaiserslautern in der Mannschaft. Später spielte er noch für den spanischen Zweitligisten Espanyol Barcelona und beendete seine Karriere 1993 beim 1. FC Saarbrücken.

Bekannt wurde Wuttke vor allem durch seine raffinierten Schüsse und Pässe mit dem Außenrist - und seine Streitigkeiten mit Trainern: Jupp Heynckes verpasste er einst den Spitznamen „Osram“, weil der so schnell einen roten Kopf bekam.

Günter Netzer nannte ihn "eines der größten deutschen Fußballtalente aller Zeiten"

Der frühere HSV-Manager Günter Netzer, der ihn einst zum Hamburger SV geholt hatte, nannte Wuttke einmal "eines der größten deutschen Fußballtalente aller Zeiten". Doch mangelnde Einstellung und charakterliche Defizite hätten ihm des Öfteren im Wege gestanden.

Nach seiner Profilaufbahn, die er wegen eines Schulterbruchs beenden musste, versuchte Wuttke sich als Spielertrainer beim nordrhein-westfälischen Amateurklub TuS Haltern und arbeitete später beim baden-württembergischen Oberligisten TSV Crailsheim in verschiedenen Funktionen - allerdings mit mäßigem Erfolg.

Auch privat war Wuttke nicht gerade vom Glück verfolgt: Erst ging seine Ehe in die Brüche, im Jahr 2000 erkrankte er an Brustkrebs. Nach überstandener Chemotherapie riss er sich beim Tennisspielen die Achillessehne. (Tsp/dpa)

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