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Sport: „Extrem vereinsschädigend“

Der VfB Stuttgart bestraft Torhüter Jens Lehmann

Stuttgart - Schriftliche Abmahnung, satte Geldstrafe und ein persönliches Machtwort vom Präsidenten: Kompromisslos hat der VfB Stuttgart auf die öffentliche Vorstands-Kritik seines Torwarts Jens Lehmann reagiert. „Dem Torhüter ist eine schriftliche Einlassung zugegangen und es wurde eine entsprechende Geldstrafe ausgesprochen. Wir haben ganz klar zum Ausdruck gebracht, dass wir das auf keinen Fall tolerieren“, sagte Klubchef Erwin Staudt über die Maßnahmen, die vor der Partie bei Mainz 05 am Sonntag auch als Aufruf an das ganze Team zur Geschlossenheit im Abstiegskampf verstanden werden dürfen.

Lehmann hatte den VfB-Verantwortlichen in einem TV-Interview vorgeworfen, bei der Trennung von Babbel dem Druck der Straße nachgegeben zu haben. Da der 40-Jährige den VfB-Vorstand nicht zum ersten Mal brüskiert hatte, dürfte die Geldbuße bei etwa 40 000 Euro liegen. „Wir haben in diesem Verein eine Kultur, dass jeder seine Meinung äußern kann, auch wenn sie unbequem ist. Aber nach innen im Gespräch mit den Leuten, die den Klub repräsentieren. Keinesfalls nach außen über die Medien“, sagte Staudt, der Lehmann am Freitagnachmittag zum persönlichen Rapport bestellt hatte. „Wir finden seine Einlassungen extrem vereinsschädigend.“

Eine Suspendierung Lehmanns wie nach seinem Oktoberfest-Ausflug gibt es dieses Mal aber nicht. Wohl auch, weil die im Abstiegskampf steckenden Schwaben derzeit nicht auf den Routinier verzichten können. „In unserer Situation ist seine Verantwortung extrem gefordert und auch gefragt. Ich denke, dass er das weiß. Er ist ein sehr differenzierter Mensch, der sich viele Gedanken macht“, sagte der neue Trainer Christian Gross. „Ich brauche eine Mannschaft, die zusammen steht. Und da zähle ich auch Jens dazu. Ich gehe davon aus, dass er am Sonntag eine sehr gute Leistung bringen wird.“ dpa

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