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Doppelter Schönheim. Der Torschütze (re.) jubelt.

© dpa

Fabian Schönheim: Der vielseitige Lausbub

Fabian Schönheim hofft auf eine Zukunft beim 1. FC Union. Mit seinen beiden Toren in Dresden hat er Werbung in eigener Sache gemacht.

Fabian Schönheim stand gut gelaunt vor der Kabine des Stadions An der Alten Försterei. Die Defensivkraft vom Fußball-Zweitligisten 1. FC Union drehte sich lausbubenhaft nach Co-Trainer André Hofschneider um. „Ich werde mir für Hofi auf jeden Fall etwas einfallen lassen“, sagte Schönheim. Hofschneider hatte seinen Chef Uwe Neuhaus auf die Idee gebracht, den Innenverteidiger Schönheim im Spiel bei Dynamo Dresden im linken Mittelfeld einzusetzen. Schönheim versperrte den Sachsen erfolgreich die Außenbahn und schoss quasi nebenbei noch beide Tore zum wichtigen 2:0-Auswärtserfolg.

Um die 40 Glückwunsch-SMS trafen auf seinem Handy ein. „Aber da gebe ich nicht so viel drauf, weil sich viele Leute nur melden, wenn es gut läuft“, sagte der 25-Jährige. Vor Saisonbeginn gehörte Schönheim zu den größten Hoffnungsträgern von Uwe Neuhaus. Die Leihgabe vom FSV Mainz 05 sollte endlich die Rolle des linken Innenverteidigers ausfüllen, nach dem Neuhaus jahrelang gefahndet hatte. Doch lange Zeit wurde Schönheim den Erwartungen nicht gerecht. Auch und vor allem, weil ihm schlicht die Spielpraxis fehlte.

Das vergangene Jahr, es war ein verlorenes für Fabian Schönheim. In Mainz hatte er nur ein Bundesligaspiel bestreiten dürfen und sich sonst in der zweiten Mannschaft in der viertklassigen Regionalliga verdingen müssen. Zudem flog er mitten in der besten Phase Unions mit fünf Partien ohne Niederlage in Folge aus der Mannschaft, weil er sich beim 3:1-Sieg gegen Energie Cottbus eine Rote Karte eingehandelt hatte.

Die schwere Phase der Sperre, die sich durch die Länderspielpause auch noch in die Länge zog, überstand Schönheim nicht nur mit eigener Kraft. „Ich habe in meiner Verlobten Laura eine starke Frau hinter mir, die mir immer ein gutes Gefühl gegeben hat“, sagte er. „Auch die Trainer von Union haben gesagt, dass ich weitermachen und an mir arbeiten muss. Und genau das habe ich auch getan.“

Bei Mainz 05 ist Fabian Schönheim wohl schon in Vergessenheit geraten. Daran dürften auch die beiden Tore von Dresden nichts ändern. „Es gab nach dem Spiel nur eine SMS aus Mainz, und die kam vom Physiotherapeuten“, erzählte Schönheim. „Ich hatte aber auch nicht erwartet, dass etwas von den Trainern kommt.“

Kein Wunder, dass er mittelfristig auf die Karte 1. FC Union setzt. Ein Anschlussvertrag über zwei weitere Jahre in Köpenick wurde bereits vor Monaten ausgehandelt – für den Fall, dass Schönheim den Trainerstab bis zum Sommer überzeugen kann. Die Position ist ihm egal, wenn er denn nur spielen kann. „Ich muss ganz klar sagen, dass ich sehr frohe wäre, wenn Union die Option ziehen würde“, sagt Schönheim. „Der Weg zurück nach Mainz wäre für mich sehr schwierig.“

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