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Sport: Fairchild schlägt Freiburg

Dem US-Amerikaner gelingt beim 5:4 der Eisbären beim DEL-Aufsteiger ein Hattrick

Freiburg. Kelly Fairchild ist abseits der Eisfläche ein eher unauffällig wirkender Zeitgenosse. Auf dem Eis lässt sich dem US-Amerikaner in Diensten des EHC Eisbären dies allerdings nicht attestieren. So hatte der erfolgreichste Torschütze des Berliner Klubs aus der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) gestern beim Auswärtsspiel der Eisbären in Freiburg wieder einmal einen ganz großen Auftritt. Die Berliner lagen beim Außenseiter 15 Minuten vor Spielende schon 2:4 zurück, ehe dann Fairchild die Partie mit einem Hattrick noch drehte. So kam es, dass nach einem schwachen Spiel des Tabellenführers der DEL beim Tabellenletzten Wölfe Freiburg schließlich die Dinge noch gerade gerückt wurden. Vor allem dank Fairchild siegten die Eisbären 5:4 (1:2, 0:1, 4:1).

Freiburgs Trainer Thomas Dolak hatte vor dem Spiel angekündigt, dass seine Mannschaft „Revanche für die Schmach aus dem ersten Saisonspiel“ üben wolle. Anfang September hatten die Freiburger bei der Partie in Berlin 2:9 verloren. Und die Spieler des Aufsteigers meinten es ernst, die ersten Sekunden der Partie verliefen überraschend einseitig in Richtung Tor von Oliver Jonas. Nach nur 96 Sekunden lag der Puck auch schon im Kasten des Berliner Torhüters. Olivier Coqueux hatte den Außenseiter in Führung gebracht. Rob Shearer gelang zwar schon in der 4. Minute der Ausgleich, doch nur 31 Sekunden später war der Treffer des kleinen Kanadiers für die 100 mitgereisten Berliner Fans nicht mehr interessant: Coqueux erzielte sein zweites Tor. Jonas traf an beiden Gegentreffern keine Schuld, allerdings strahlte der deutsche Nationaltorhüter auch nicht die gewohnte Sicherheit aus.

Auch den Vorderleuten von Jonas war eine gewisse Verunsicherung anzumerken. Im zweiten Drittel veranstaltete Mark Beaufait ein Gerangel mit einem Freiburger an der blauen Linie der Eisbären: Schiedsrichter Gerhard Lichtnecker fand das weniger amüsant. Beaufait bekam wegen Cross-Checks eine Spieldauerstrafe. In der folgenden, fünfminütigen Überzahl erhöhte Ravil Khaidarow auf 3:1 für Freiburg.

In das letzte Drittel starteten die Berliner dann aber schwungvoll, es wurde turbulent: Eisbären-Stürmer David Roberts verkürzte auf 2:3 (42.). Schon wenig später gelang Petr Mares (44.) das vierte Tor für die Wölfe, doch nur eine Minute danach schoss Kelly Fairchild das dritte Berliner Tor. Der Auftakt zu den kleinen Fairchild-Festspielen im Freiburger Eisstadion: in der 53. Minute erzielte der US-Amerikaner das 4:4, zwei Minuten später gelang ihm gar der Berliner Führungstreffer. Es war Saisontor Nummer 10 für Fairchild und ein lupenreiner Hattrick. Dank eines fulminanten Schlussspurts und etwas Glück war der Tabellenführer schließlich doch zum erwarteten Erfolg beim Tabellenletzten gekommen. Pierre Pagé war darüber nicht erstaunt. „Wir wussten, dass wir hier viel Geduld haben mussten“, sagte der Berliner Trainer. „Aber bei der Besprechung in der zweiten Pause war uns allen klar, dass wir in Freiburg nicht verlieren werden.“

Thomas Wiehle

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