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Schiedsrichter-Chef Roth hört zum 9. April auf

© dpa

Fall Amerell: Roth tritt früher ab

Volker Roth beugt sich im Schiedsrichter-Skandal dem öffentlichen Druck: Der 68-Jährige wird im April als Schiedsrichter-Chef beim DFB aufhören. Er soll dann von Herbert Fandel abgelöst werden.

Volker Roth beugt sich im Schiedsrichter-Skandal dem öffentlichen Druck: Der 68-Jährige wird im April als Schiedsrichter-Chef beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) aufhören. Ursprünglich wollte der frühere Fifa-Referee, der im Fall Amerell in die Kritik geraten war, den Wechsel erst beim turnusgemäßen Bundestag im Oktober durchführen. Nun soll er auf dem Außerordentlichen Bundestag in Frankfurt am Main am 9. April von Herbert Fandel abgelöst werden. Einen kurzfristigen Rücktritt erwägt Roth aber nicht. „Ich mache weiter bis zum Verbandstag, ganz klar“, sagte er.

Roth ist seit 15 Jahren Vorsitzender des Schiedsrichter-Ausschusses des DFB und für die Einteilung der Schiedsrichter von Liga eins bis drei zuständig. Er hatte am 17. Dezember als Erster von Schiedsrichter Michael Kempter erfahren, dass dieser Amerell sexuelle Belästigung vorwirft. Erst einen Monat später informierte er DFB-Präsident Theo Zwanziger. „Ich habe mir nichts vorzuwerfen“, sagt Roth bis heute. Er habe erstmal recherchieren müssen, was passiert sei.

Auch Fandel machte sich dafür stark, dass Roth bis zum Saisonende im Amt bleibt. „Man muss das in Ruhe klären, das ist mir wichtig“, sagte der frühere Fifa- Schiedsrichter. Fandel hatte gemeinsam mit DFB-Abteilungsleiter Lutz Michael Fröhlich und Hellmut Krug von der Deutschen Fußball-Liga (DFL) ein Konzept zur Umwandlung des Schiedsrichterwesen erarbeitet und dieses dem DFB-Präsidium vorgestellt. Bei der Präsidiumssitzung des DFB am Freitag hatte nicht nur Reinhard Rauball als Präsident DFL auf eine schnelle Ablösung Roths zum April gedrängt. Dass Roth nicht sofort abberufen wird, begründeten Zwanziger und Rauball mit dessen Verdiensten. „Sicher hat er das Schiedsrichterwesen nicht mit der Offenheit geführt, wie wir das jetzt machen wollen. Eine Abberufung wäre aber das schärfste Mittel“, sagte Rauball. Roth betonte, dass DFB-Präsident Zwanziger wegen eines vorzeitigen Abschiedes „bisher nicht mit mir gesprochen hat“. (dpa)

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