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"Fall Mertesacker": Werder bleibt gelassen

Im Transferpoker um Innenverteidiger Per Mertesacker von Ligakonkurrent Hannover 96 bleibt Fußball-Bundesligist Werder Bremen gelassen.

Nürnberg/Hamburg - «Wir sehen es locker und halten uns an unseren finanziellen Rahmen», sagte Werders Manager Klaus Allofs dem Fachmagazin «Kicker» (Montagausgabe). Demnach haben die Bremer ihr Angebot über 3,5 Millionen Euro für den 21-Jährigen Nationalspieler erhöht, was aber immer noch weit von den Vorstellungen der Niedersachsen entfernt ist. «Wir liegen finanziell auseinander», umschrieb Allofs den aktuellen Stand.

«Beide Seiten arbeiten an einer konstruktiven Lösung, aber es kommt immer auch darauf an, wo man anfängt sich zu bewegen», bestätigte 96-Manager Ilja Kaenzig diesen Eindruck. Dabei scheint man bei den «Roten» die weitere Vorgehensweise unterschiedlich einzuschätzen.

«Der Preis muss stimmen», sagte Hannover Präsident Martin Kind, machte aber gleichzeitig deutlich, dass man ein schnelles Ende der Verhandlungen wolle, möglichst noch, bevor der Lizenzspielerkader am Dienstag ins Trainingslager am Wörthersee aufbricht. «Wir brauchen zügig eine Entscheidung - so oder so», sagte Kind auch der «Bild»-Zeitung (Montagausgabe). Dabei geht es dem Präsidenten offensichtlich vor allem um die Planungssicherheit von Cheftrainer Peter Neururer.

Dies bestätigte auch Neururer gegenüber dem «Kicker»: «Ich hätte gerne eine schnelle Entscheidung.» Dabei hofft der 51-Jährige insgeheim, dass das Geschäft scheitert und Mertesacker bleibt. «Das wäre für mich das Schönste. Per hat einen Top-Charakter, ich weiß, dass er auch mit 100 Prozent bei der Sache wäre, wenn seinem Wechselwunsch nicht entsprochen würde.»

Auf der anderen Seite sieht Kaenzig keine Chance für eine schnelle Entscheidung. «Wir müssen abwägen, wie wichtig ist die Planungssicherheit für den Trainer im Verhältnis zu einem Verhandlungserfolg?», fordert der Manager indirekt mehr Zeit.

Unklar scheint indes, welche Rolle ein namentlich noch nicht bekannter englischer Erstligist spielen könnte. Laut «Bild»-Zeitung hat 96 über einen Vermittler eine Anfrage aus der Premier League erhalten. Allerdings hatte Mertesacker kurz nach der WM betont, dass er möglichst sofort aus seinem bis zum 30. Juni 2008 laufenden Vertrag nach Bremen wechseln will. (tso/ddp)

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