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Sport: Fame de Vie siegt ohne Hufeisen

Berlin - Die Stute Fame de Vie gehört zu den Trabern, die selten Schlagzeilen machen. Den Namen hat sie von ihrem Vater, dem berühmten Hengst Joie de Vie geerbt, der eine Million Dollar gewann.

Berlin - Die Stute Fame de Vie gehört zu den Trabern, die selten Schlagzeilen machen. Den Namen hat sie von ihrem Vater, dem berühmten Hengst Joie de Vie geerbt, der eine Million Dollar gewann. Als ihre Züchterin Anna de Jong das Fohlen fast gleich lautend taufte, hat sie sich ebenfalls Ruhm erhofft. Doch dann blieb die Stute im Wachstum stecken. Das Preisgeld von Fame de Vie summierte sich seit ihrem ersten Einsatz vor rund zwei Jahren bisher auf 16 000 Euro.

Doch gestern landete Fame de Vie für ihren Berliner Besitzer Gerold Lange gleich einen doppelten Treffer. Zunächst wurde sie von den Mariendorfer Traberfans zum Herbst-Champion gewählt. Fame de Vie gibt stets alles und ist für die wettenden Zuschauer immer eine Bank. Das unterstrich sie dann gleich im Anschluss: Mit Andre Pögel im Sulky stürmte die Sechsjährige in dem mit 8 000 Euro dotierten Mariendorfer Weihnachts-Preis der Amateure zum Sieg. Ein Erfolg, mit dem nicht zu rechnen war. Denn von der Papierform gab es an dem Hamburger Hengst Pikachu kein Vorbeikommen. Doch der Mariendorfer Publikumsliebling setzte den Favoriten auf den letzten 600 Metern unter Druck. Kurz vor dem Zielpfosten war Pikachus Widerstand gebrochen und Fame de Vie steigerte ihren Rekord bei diesem Tempolauf gleich um eine volle Sekunde.

Dabei wollte sie ihr Trainer Roland Anders schon vor vier Wochen in die Winterpause schicken. „Aber die Form war einfach zu gut“, sagt Anders. Und der Siegfahrer Andre Pögel, der zugleich auch der alte und neue Champion der Berliner Sulkyamateure ist, ergänzt: „Wir haben ihr vor dem Finale die Hufeisen abgenommen. So läuft sie noch schneller. Angst vor einem Ausrutscher hatte ich nicht. Wenn es ernst wird, rennt Fame de Vie immer weiter.“

Heiko Lingk

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