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Fankfurt - Mainz: Franz trifft und nervt

Frankfurt schlägt Mainz in hitziger Atmosphäre 2:0.

Ganz am Schluss, als Schiedsrichter Felix Brych schon abgepfiffen hatte, konnte Aristide Bancé seine Emotionen nicht mehr zügeln. Sekundenlang streckte der Mittelstürmer aus Burkina Faso den Mittelfinger in die Luft – deutlich sichtbar, wem diese Geste galt: Maik Franz, dem neuen Bösewicht der Frankfurter Eintracht. Gut möglich, dass dies für den Profi des FSV Mainz 05 noch ein Nachspiel hat, „das hat mir nicht gefallen, das wird bei uns bestraft“, sagte Manager Christian Heidel.

Neben der vereinsinternen Geldstrafe droht auch eine Sperre vom DFB-Sportgericht. 0:2 (0:1) hatte Mainz das hitzige Rhein-Main-Derby in Frankfurt verloren – doch statt sich über die Niederlage zu grämen, ärgerten sich die meisten über Franz. Der beinharte Verteidiger hatte nicht nur eine gut getimte Flanke von Innenverteidiger Marco Russ im Grätschschritt zum 1:0 über die Linie bugsiert, sondern auch über 90 Minuten seine Gegenspieler genervt – mit unnötigem Gehabe, versteckten Fouls und viel Palaver. Dass später Alexander Meier noch das 2:0 folgen ließ, war nicht spielentscheidend.

„Ich sage nichts zu gegnerischen Spielern“, sagte Trainer Thomas Tuchel, doch das übernahm sein aufgebrachter Manager. „Maik Franz muss sich nicht wundern, dass sein Ruf so schlecht ist“, sagte Heidel, „ich habe jetzt gesehen, warum sich zehn Spieler unserer Mannschaft über ihn beschweren.“ Es sind zu viele Aktionen, die penetrant den Gegner nerven – schon in den vergangenen Jahren beim Karlsruher SC hatte sich Franz den Ruf als Bösewicht der Liga erworben. Beim Interview-Marathon stellte sich der Mann mal wieder anders dar. „Es geht um Punkte, Prämien und Geld“, sagte er, „das war ja kein Freundschaftsspiel. Emotionen gehören zum Fußball.“

Fast ein Dutzend seiner Aktionen gingen als grenzwertig durch – seine fünfte Gelbe Karte war die logische Folge. Klar auch, dass sich der 28-Jährige ins Rudel mischte, dass sich bei der berechtigten Gelb-Roten Karte des Mainzers Chadli Amri bildete. Trotz der Dezimierung war der Aufsteiger in der zweiten Halbzeit das klar bessere Team, das aber an seiner unzureichenden Chancenverwertung scheiterte. Bezeichnend war, wie sich Niko Bungert und Tim Hoogland bei der besten Mainzer Gelegenheit gegenseitig behinderten und Vorwürfe machten.

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