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Sport: Fast schon in der Zwischenrunde

Erster Sieg für deutsches Eishockey-Team bei der WM: 4:2 gegen die Slowakei

Halifax - Weit entfernt von den Doping-Schlagzeilen in der Heimat hat das deutsche Eishockey-Team bei der Weltmeisterschaft in Kanada das erste Spiel gewonnen. Nach dem 4:2 (2:0, 1:1, 1:1) über Ex-Weltmeister Slowakei ist in der Nacht zum Donnerstag (01.15 Uhr/DSF) gegen Norwegen nur noch ein Unentschieden nach regulärer Spielzeit für den vorzeitigen Klassenerhalt und den Zwischenrunden-Einzug nötig.

Sollten die Slowaken vorher gegen Finnland nicht punkten, wäre das Minimal-Ziel sogar schon vorher erreicht. Der zweifache Torschütze Michael Hackert wollte in Halifax von Rechenspielen aber nichts hören: „Solche Sperenzchen müssen ganz schnell aus dem Kopf raus“, sagte der Mannheimer Stürmer und forderte einen Sieg. Im Vorjahr war in Moskau mit 5:3 gegen Norwegen das Weiterkommen gelungen. Die Deutschen, die ihr erstes Spiel 1:5 gegen Finnland verloren hatten, steigerte sich gegen die Slowakei gewaltig und könnten in dieser Form sogar das Viertelfinale erreichen. „Wir hatten keine Passagiere, die Jungs haben 60 Minuten lang unheimlich Moral und Charakterstärke gezeigt“, sagte Bundestrainer Uwe Krupp.

Ab Mittwoch kann Krupp noch auf einen vierten Profi aus der nordamerikanischen Profiliga setzen: Marcel Goc kommt nach dem Playoff-Aus mit den San Jose Sharks zur WM und kann nach der Vorrunde eingesetzt werden. Sein Klubkollege Christian Ehrhoff hat dagegen Knöchelprobleme und erhält eine Pause, wie Krupp nach dem Sieg über die Slowaken sagte.

Die Nachrichten aus Deutschland, wo die Nationale Anti-Doping-Agentur (Nada) den Vertrag über die Kontrollen mit dem Deutschen Eishockey-Bund (DEB) am Montag gekündigt hatte (siehe Artikel rechts), waren vor dem zweiten Gruppenspiel per Internet bis zur Mannschaft vorgedrungen. „Ein paar Jungs haben es erzählt. Aber das ist uns egal“, sagte Kapitän Marco Sturm, der mit seinem Tor den Erfolg eingeleitet hatte. Stefan Ustorf und zweimal Hackert machten den fünften Erfolg über die Slowaken in den vergangenen sechs Spielen perfekt. Ivan Ciernik von den Kölner Haien und Juraj Kolnik trafen für den Weltmeister von 2002, dem diesmal etliche NHL-Stars fehlten.

Auch Sturm spielt in der nordamerikanischen Profiliga und gehört damit wahrscheinlich zu jenen neun Spielern im deutschen WM-Kader, die nach Angaben der Nada nicht im nationalen Testpool für Trainingskontrollen gemeldet sind. „Von der Nada habe ich hier noch nie gehört. Das ist jetzt das erste Mal, seit ich hier bin“, sagte der Torjäger der Boston Bruins, der nach eigenen Angaben in der NHL ein- bis dreimal pro Saison im Training getestet wird.

Bundestrainer Uwe Krupp sagte zur Zuspitzung des Streits zwischen DEB und Nada: „Ich glaube nicht, dass die Mannschaft das auf der sportlichen Ebene interessiert.“ dpa

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