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Sie schafften die Sensation: Marc Schnatterer (l.) und Christian Sauter schossen Werder Bremen aus dem DFB-Pokal.

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Favoritenstürze: Erstrunden-Aus für Leverkusen und Bremen

Leverkusen hat es erwischt: Trotz 3:0-Führung schied die Mannschaft bei Dynamo Dresden aus. Werder Bremen stellte sich gegen Drittligist Heidenheim nicht geschickter an.

Trotz einer komfortablen Drei-Tore-Führung ist Fußball-Bundesligist Bayer Leverkusen sensationell in der ersten Runde des DFB-Pokals gescheitert. Beim Zweitliga-Aufsteiger Dynamo Dresden verlor das Team von Robin Dutt am Samstag mit 3:4 (3:3, 2:0) nach Verlängerung. Die Sachsen, die schon wie die sicheren Verlierer ausgesehen hatten, verdarben dem früheren Freiburger Coach Dutt damit das Pflichtspiel-Debüt auf der Bayer-Bank. Vor knapp 26 000 Zuschauern hatten die Rheinländer nach den Toren von Eren Derdiyok (6.), Sidney Sam (12.) und André Schürrle (49.) das Ticket für die nächste Runde schon so gut wie in der Tasche. Doch eklatante Abwehrfehler brachten die fast die gesamte Spielzeit chancenlosen, aber kämpferisch starken Gastgeber wieder ins Spiel zurück. Sebastian Schuppan (68.) und Robert Koch (70. und 86.) erzwangen die Verlängerung, in der Alexander Schnetzler (117.) für die große Überraschung sorgte.

Dutt, der Stefan Kießling, Tranquillo Barnetta und Gonzalo Castro draußen ließ, hatte etwas überraschend auch Michael Ballack nicht für die Startformation berücksichtigt. Dafür liefen die Neuzugänge David Yelldell, der den verletzten Stammkeeper René Adler ersetzte, Ömer Toprak und Schürrle von Beginn an auf. Bayer präsentierte sich eine Woche vor dem Bundesliga-Start gegen Mainz 05 bis zu den Gegentreffern in ansprechender Form. Die Werkself ließ den Ball in ihren Reihen laufen, war ständig in Bewegung, Dynamo kam nicht zum Zug. Doch Leverkusen agierte angesichts der komfortablen Führung zu nachlässig. Die Dresdner nutzten das zum kaum für möglich gehaltenen Ausgleich aus - und schossen schließlich den Siegtreffer.

Auch Werder Bremen ist in der ersten Runde des DFB-Pokals ausgeschieden. Beim 1. FC Heidenheim reichte es nach einer insgesamt enttäuschenden Vorstellung nur für ein 1:2 (1:0) aus. Markus Rosenberg brachte den Fußball-Bundesligisten vor 10 000 Zuschauern in der ausverkauften Voith-Arena programmgemäß in Führung (33. Minute). Nach einem kläglich vergebenen Elfmeter durch Marco Marin drehte der frech und gut aufspielende Drittligist die Partie. Christian Sauter (57.) und Marc Schnatterer (58.) machten mit einem Doppelschlag die Sensation am Samstag perfekt.

Die stark ersatzgeschwächten Bremer kontrollierten zunächst weitgehend das Geschehen, konnten aber im Angriff lange keine Akzente setzen. Der quirlige Marin sorgte mit Tempodribblings für Druck, Zählbares kam dabei aber auch nicht heraus. Heidenheim legte mit zunehmender Spieldauer immer mehr seinen Respekt ab. Bei gefälligen Vorstößen boten sich den Schwaben gute Chancen. So konnte Werder-Torhüter Tim Wiese per Faustabwehr gerade noch vor Florian Tausendpfund klären (17.). Dann schloss Sandro Sirigu nach einer gekonnten Einzelaktion zu unkonzentriert ab (25.).

Vom Bundesligisten ging zunächst kaum Gefahr aus. Einen Distanzschuss von Philipp Bargfrede (25.) parierte Heidenheims guter Keeper Frank Lehmann problemlos. Bei Rosenbergs tollem und tückischem Flatterball zur etwas überraschenden Führung war er allerdings ohne Abwehrchance. Heidenheim ärgerte sich über den Gegentreffer, weil direkt davor Bremens kantiger neuer Innenverteidiger Sokratis Papastathopoulos einen Angriff äußerst rustikal abgeblockt hatte. Marin vergab sechs Minuten nach dem Seitenwechsel kläglich die große Möglichkeit zum 2:0. Lehmann wehrte den unplatziert geschossenen und umstrittenen Handelfmeter des Nationalspielers ab (51.). Dies rächte sich für Bremer kurz darauf: Innerhalb von 100 Sekunden drehte der Drittligist die Partie und ging 2:1 in Führung. Erst zirkelte Sauter einen direkten Freistoß unhaltbar zum Ausgleich ins Netz (57.). Dann erzielte Schnatterer völlig frei stehend das 2:1 (58.), nachdem die neu formierte Bremer Abwehr sich dilettantisch ausspielen lassen hatte.

Werder wirkte geschockt und agierte planlos. Heidenheim trumpfte dagegen immer stärker und selbstbewusster auf. Wiese vereitelte mit einer guten Abwehr gegen Sirigu (67.) eine höhere Niederlage. Bremen bemühte sich und erhöhte den Druck - aber vergeblich.

dpa

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