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FC Bayern: Beckenbauer lehnt Ankauf von Stars ab

Franz Beckenbauer übt sich kurz vor seiner Wiederwahl als Bayern-Präsident in Bescheidenheit. Geld für spektakuläre Transfers sei nicht da, in der Champions League gehöre man nicht zu den Titelanwärtern. Zudem dürfe man in der Bundesliga den Anschluss nicht verlieren.

Nürnberg - Auch in seiner fünften Amtszeit als Präsident des deutschen Rekordmeisters FC Bayern München will Franz Beckenbauer künftig einen soliden Finanzkurs fahren. "Mir ist ein Haushalt ohne Risiko lieber als ein unbedachter Transfer, der das Unternehmen gefährdet", sagte der 61-Jährige dem "Kicker". Ein Spieler wie David Beckham würde nur das ganze Gehaltsgefüge der Münchner durcheinander bringen.

Beckenbauer will sich am Freitag auf der Jahreshauptversammlung der Münchner zum letzten Mal zur Wiederwahl stellen. Nach der fünften "Kaiserzeit" soll dann 2009 der derzeitige Manager Uli Hoeneß das Zepter bei den Bayern übernehmen.

Wohl nie wieder im Favoritenkreis der "Königsklasse"

Angesichts der selbst auferlegten Zurückhaltung auf dem Transfermarkt werde man in der Champions League wohl nie wieder zum Favoritenkreis zählen, räumte Beckenbauer ein. "Dass wir international nach vorne kommen, halte ich für die Ausnahme." Allerdings könne man auch mit dem Prinzip "nicht mehr ausgeben als man einnimmt weit kommen", erinnerte der "Kaiser" an das Champions-League-Finale 2004 zwischen dem FC Porto und dem AS Monaco.

Ungeachtet der bislang verkorksten Hinrunde stärkt Beckenbauer dem in die Kritik geratenen Trainer Felix Magath den Rücken. "Wenn in der aktuellen Situation das Team kritisiert wird, dann auch der Trainer; das gehört dazu. Das muss man nicht zu krass sehen." Magath habe bisher zwei Jahre lang hervorragende Arbeit geleistet und in beeindruckender Manier zwei Doubles geholt.

In der Rückrunde das Feld aufrollen

In seinen Augen sei es sowieso nicht überraschend, dass es derzeit nicht nach Wunsch laufe. "Ich sehe mich in meinen Bedenken bestätigt", sagte Beckenbauer mit Blick auf die Abgänge der Leistungsträger Michael Ballack und Ze Roberto. "Ich hoffe, wie so viele im Klub, dass es bei der schweren Vorrunde bleibt und man nach der Winter-Vorbereitung in der Rückrunde durchziehen kann." Vor der Winterpause erwarte er keine spielerischen Schritte nach vorne mehr. "Aber bitte schon noch in dieser Saison", fügte Beckenbauer hinzu.

Nach wie vor erwarte er vom viel zitierten Umbruchjahr 2006/2007 eine Platzierung unter den ersten drei Mannschaften. Zunächst müsse man jedoch aufpassen, dass der Abstand zur Spitze nicht zu groß wird. "In der Rückrunde müssen wir das Feld aufrollen", forderte der "Kaiser" eine deutliche Leistungssteigerung nach der Winterpause. Laut Beckenbauer ist die Zeit des Umbruchs aber noch nicht vorbei. Nach der laufenden Saison werde man sich von etlichen Spielern trennen, kündigte Beckenbauer an: "Es wird einiges wegbrechen."

Vertrag mit Pizarro soll verlängert werden

Neben den Verträgen von Mehmet Scholl, Hasan Salihamidzic, Ali Karimi, Bernd Dreher, Andreas Görlitz und Christian Lell läuft im Juli 2007 auch der Kontrakt mit Claudio Pizarro aus. Im Falle des peruanischen Torjägers sprach sich Beckenbauer "trotz seiner aktuellen Leistungen" für eine Vertragsverlängerung aus. "Aber zu vernünftigen Bedingungen", betonte der Bayern-Präsident. Eine erste Verhandlungsrunde hatten die Bayern im September abgebrochen und die überhöhten Gehaltsforderungen des Peruaners kritisiert. (tso/ddp)

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