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FC Bayern: Beredtes Schweigen an der Säbener Straße

Meisterschaft und Champions League verpatzt, fünf Punkte Rückstand auf Rang drei: Beim FC Bayern hängt wieder einmal der Haussegen schief. Diesmal ist von den Bossen allerdings kein Wort zu hören.

München - Um klare Worte sind Uli Hoeneß und Karl-Heinz Rummenigge selten verlegen, doch nach dem endgültigen K.o. im Titelrennen schweigen sich die Bayern-Bosse weiter aus. Hinter verschlossenen Türen tüfteln die Verantwortlichen des deutschen Fußball-Meisters Bayern München an der Mannschaft für die neue Saison - die alte Truppe nahm derweil am Dienstag mit gleich zwei Trainingseinheiten die Vorbereitung für das Bundesliga-Heimspiel gegen den Hamburger SV am Samstag auf. Offiziell geht es beim Nord-Süd-Klassiker noch um die Minimalchance auf die Teilnahme an der Champions League, doch realistischerweise nur noch um Imagepflege auf der Zielgeraden einer völlig verkorksten Saison.

Weder die beiden Bayern-Macher noch Trainer Ottmar Hitzfeld meldeten sich zu Wort. Eine für den Mittag angesetzte Pressekonferenz zu den Bauarbeiten an der Geschäftsstelle mit Vorstandsmitglied Karl Hopfner wurde ebenfalls abgesagt; laut Verein "aus terminlichen Gründen". Nach der voraussichtlich verpassten Qualifikation für die Champions League - die Bayern haben vier Spieltage vor Saisonende fünf Punkte Rückstand auf Platz drei und das schlechtere Torverhältnis - ist der Druck für die handelnden Personen beim deutschen Vorzeigeclub riesengroß.

Lahm unzufrieden

"Der Anspruch ist beim FC Bayern zu gewinnen, und wenn man eine Saison mal keinen Titel holt und vielleicht nicht in der Champions League ist, kann man nicht zufrieden sein", sagte Nationalspieler Philipp Lahm im Bayerischen Fernsehen - und hielt sich mit Aussagen über die Personalplanungen der Vereinsbosse zurück.

"Ob Spieler kommen, welche Spieler kommen, ist nicht meine Aufgabe, das irgendwie zu beeinflussen. Meine Aufgabe ist es einfach, am Wochenende meine Leistung zu bringen. Das gilt die letzten vier Spiele auch, auch wenn es vielleicht nur für den Uefa-Cup reicht", betonte Lahm, der zur Tabellensituation wie die anderen Spieler schwieg. "Wer eingekauft wird, wer auch nicht, was auch immer auf meiner Position geschieht, das werde ich nächste Saison sehen."

Matthäus: Bayern sollen aus Fehlern lernen

Nach Fehlern bei der Zusammenstellung des Kaders werden in der Öffentlichkeit auch kritische Stimmen in Richtung Bayern-Führung laut. "Uli Hoeneß hat über 30 Jahre hinweg sensationelle Arbeit geleistet. Aber wer in der Verantwortung steht, macht nun mal auch Fehler. Das ist zwangsläufig so. Da sind die Verantwortlichen des FC Bayern nicht ausgenommen. Wichtig ist doch jetzt nur, dass die Münchner aus Fehlern lernen", sagte Rekordnationalspieler Lothar Matthäus in einem Interview der "Welt".

Beim Blick auf das Personal der Zukunft gibt es jede Menge offene Fragen - bei dem auf den Kader für Samstag sind es zwei Fragezeichen weniger. Zwar verzichteten Lukas Podolski (Wadenprobleme) und Mark van Bommel (Prellung) am Dienstag auf die Teilnahme am Mannschafts-Training, gegen den HSV soll ihr Einsatz aber nicht gefährdet sein. (Von Christian Kunz, dpa)

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