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Ribery

© ddp

FC Bayern: Ein ausgeruhter Erfolg

Die Bayern besiegen den schwachen Karlsruher SC ohne Mühe mit 2:0.

Es waren 68 Spielminuten absolviert, als Luca Toni die Faust ballte. Martin Demichelis hatte gerade einen einfachen Kurzpass gespielt, aber das hatte Toni vermutlich gar nicht gesehen – er jubelte wie die Münchner Fans in der mit 69 000 Zuschauern erneut ausverkauften Arena, weil auf der Anzeigetafel der Zwischenstand aus Stuttgart eingeblendet wurde: 4:2 für den VfB gegen Werder Bremen. Samstag war mal wieder einer der Tage, an denen alles für die Münchner läuft: die Konkurrenz verliert, und die Bayern selbst müssen sich nicht anstrengen, um zu gewinnen. Sie siegten gegen den schwachen Karlsruher SC mit 2:0 (1:0).

Die Partie war in der ersten halben Stunde geprägt von vielen Fehlern und wenig Bewegung. Ein Sinnbild dieser Phase lieferte Bayern-Verteidiger Lucio, als er aus gut 30 Metern einfach abzog und der Ball so weit über das Tor segelte, dass er nur noch knapp gegen die Oberkante des Fangzaunes hinter dem Tor schlug. Aber für Torschüsse ist bei den Bayern ja auch nicht Lucio zuständig, der Brasilianer, sondern: Luca Toni, der Italiener.

Es waren 41 Minuten gespielt, als sich Toni am rechten Eck des Fünfmeterraums gegen den verbissen kämpfenden KSC-Verteidiger Maik Franz durchsetzte und blind gegen den Ball trat, der in die lange Torecke raste. Es war Luca Toni ganz allein, der für dieses 1:0, sein 14. Saisontor, verantwortlich war, Franck Ribéry war daran nicht beteiligt, und das war überraschend: Zuvor war ausschließlich er es, der für die wenigen Torszenen der Partie sorgte. Zuerst bei einem Freistoß in der 25. Minute, bei dem Miroslav Klose nach Ribéry-Ausführung frei zum Schuss kam, KSC-Schlussmann Markus Miller aber parierte. Und dann, in der 35. Minute, als Ribéry den Ball bei einem Freistoß aus 16 Metern um die Mauer zirkelte und Miller gerade noch parieren konnte.

Die Karlsruher waren während der gesamten Partie nicht mehr als bemühte Begleiter, sie kamen zu keiner einzigen wirklich guten Torchance – was allerdings mehr an ihrem eigenen Unvermögen lag als an den Bayern. Es blieb ein äußerst mäßiges Fußballspiel, die Karlsruher sahen sich offenbar außerstande zu zeigen, weshalb sie es in dieser Saison als Aufsteiger in höhere Tabellenregionen geschafft haben. Und die Bayern? Wurden nicht gefordert, und traten zumeist dementsprechend gelangweilt auf. Bezeichnend dafür war der Treffer zum 2:0 in der zweiten Halbzeit: Der abermals überragende Sololäufer Ribéry dribbelte entlang der Strafraumgrenze, die Karlsruher beschränkten sich aufs Zuschauen, und irgendwann beförderte Ribéry den Ball per Flachschuss ins Tor. Bis zu seiner Auswechslung in der 88. Minute blieb Ribéry der einzige Profi auf dem Feld, der so gut spielte, wie er kann, und so hatten die Münchner die Partie im Griff, ohne sich anstrengen zu müssen.

Als der Schlusspfiff ertönte, jubelten die Fans dennoch nur verhalten. Das wichtigere Resultat an diesem Nachmittag lieferte der VfB Stuttgart: Wegen dessen 6:3-Sieges gegen Werder Bremen haben die Münchner ihren Vorsprung an der Bundesliga-Tabellenspitze auf nun sieben Punkte auf die Bremer vergrößert.

Michael Neudecker[München]

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