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Bastian Schweinsteiger fällt möglicherweise bis zum Ende des Jahres 2011 wegen einer schweren Schulterverletzung aus.

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Update

FC Bayern München: Schweinsteiger fällt bis Jahresende aus

Die Bayern spielen furios und doch ist die Freude über den 3:2-Sieg in der Champions League gegen den SSC Neapel getrübt.

Fußball-Nationalspieler Bastian Schweinsteiger fällt nach einem Schlüsselbeinbruch womöglich für den Rest des Jahres 2011 aus. Der 27 Jahre alte Spielgestalter des FC Bayern München zog sich die schwere Verletzung am Mittwochabend in der Champions-League-Partie gegen den SSC Neapel zu.

"Es ist sehr bedauerlich, dass er sich so sehr schwer verletzt hat", sagte Trainer Jupp Heynckes nach dem 3:2-Sieg des deutschen Rekordmeisters. Der Kreativmann solle möglicherweise schon in der Nacht oder spätestens am Donnerstag operiert werden, teilte der Coach mit. Schweinsteiger wurde noch während der Partie vom Stadion ins Krankenhaus gebracht.

Der Mittelfeldmann fehlt auch Bundestrainer Joachim Löw damit in den beiden letzten Länderspielen des Jahres am 11. November in Kiew gegen die Ukraine und am 15. November in Hamburg gegen die Niederlande. Nach Clubangaben droht zumindest eine vier- bis sechswöchige Pause. Heynckes äußerte sich vorsichtiger. Er wolle sich nicht an Spekulationen über die Dauer des Ausfalls beteiligen, sagte der Coach. "Wir müssen abwarten, wann der Spieler seine Reha anfangen kann." Nach einem harten Luftzweikampf mit dem Schweizer Gökhan Inler musste Schweinsteiger kurz nach der Pause mit der Trage vom Platz gebracht werden. Für ihn kam Anatoli Timoschtschuk ins Spiel.

Dabei war es ein erfreulicher Abend für die Bayern - mit einem furiosen Schlussakkord. Ganz am Ende der Nachspielzeit gab es noch einmal eine Ecke für den SSC Neapel, der in der Champions League beim FC Bayern überraschend nur noch 2:3 (1:3) zurücklag. Doch der Ball landete in bayerischen Beinen und von dort flog er in Richtung des leeren Neapel-Tors, aber Torwart Morgan De Sanctis rutschte hinterher und holte ihn noch von der Linie weg.

Torschusstraining. Mario Gomez (l.) gelingt gegen den SSC Neapel in der ersten Halbzeit ein lupenreiner Hattrick.
Torschusstraining. Mario Gomez (l.) gelingt gegen den SSC Neapel in der ersten Halbzeit ein lupenreiner Hattrick.

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Der Anfang war nicht ganz so dramatisch. Ein Bayern-Blitztor gab es diesmal nicht. Es dauerte tatsächlich 17 Minuten, das sind 1020 Sekunden, für Bayern-Verhältnisse eine halbe Ewigkeit, ehe sich Mario Gomez auf den Weg machte. Auf Pass von Bastian Schweinsteiger kam er im Strafraum an den Ball, drehte sich schnell, ließ mehrere Abwehrspieler aussteigen und überwand Keeper De Sanctis per Linksschuss sicher zum 1:0. Der bayerische Fußballabend war eröffnet, die Münchner gewannen nach wackliger zweiter Halbzeit durch zwei weitere Tore von Gomez dann eben noch unnötig knapp. Mit nunmehr zehn Punkten aus vier Spielen stehen die Bayern bereits vor den abschließenden Partien gegen den FC Villarreal und Manchester City fast sicher im Achtelfinale. Allerdings verletzte sich Bastian Schweinsteiger an der Schulter und fällt mehrere Wochen aus.

Trainer Jupp Heynckes überraschte schon vor dem Spiel: Er hielt an seiner Sechser-Rotation fest, obwohl der Ukrainer Anatolij Timoschtschuk im defensiven Mittelfeld zuletzt überragend agiert hatte. Für ihn spielte Luiz Gustavo. Dagegen konnte Heynckes wieder Schweinsteiger und Daniel Van Buyten einsetzen. Bei Neapel fehlte Kapitän Fabio Cannavaro – was sich für die Stabilität der neapolitanischen Defensive als fatal erwies.

Neapels Trainer Walter Mazzarris kuriose Dreier-Abwehrkette fing sich kein frühes Gegentor wie im Hinspiel. Und das Team versteckte sich nicht: Zuerst konnten Badstuber und Van Buyten auch im Verbund nicht die Flanke von Marek Hamsik verhindern – in der Mitte klärte Jerome Boateng per Kopf. Dann entwischte Christian Maggio Badstuber über rechts, der Bayern-Verteidiger half sich mit einem beherzten Zupfer, der ihm die Gelbe Karte einbrachte.

Nach Gomez' immer noch recht zeitigem Führungstreffer war es um die Mutigkeit der Italiener jedoch zunächst geschehen. Die Bayern nutzten ihre Überlegenheit unerbittlich aus. In der 26. Minute hob Toni Kroos von außerhalb des Strafraums den Ball in die Mitte, wo Gomez gänzlich frei zum 2:0 verwertete. Kurz vor der Pause hieß es 3:0: Einen neuerlichen Schuss von Kroos ließ De Sanctis nur abprallen, den freien Ball verwertete – natürlich - Gomez zu seinem dritten Treffer. An der Seitenlinie führte Neapel-Trainer Mazzarri im weißen Hemd Rumpelstilzchen-Tänze auf.

Die Bayern waren überlegen wie in der Bundesliga. Doch in der 45. Minuten schlief die Münchner Abwehr nach einem Freistoß, Federico Fernandez köpfte unbedrängt zum 1:3 ein. Damit war sie gerissen, die Serie von 36:0 Toren in der heimischen Arena.

In der zweiten Halbzeit verlor Neapel zunächst Juan Zuniga nach Foul an Franck Ribéry mit Gelb-Roter Karte, dasselbe Schicksal ereilte kurz darauf jedoch auch Holger Badstuber. Dann wurde es gar noch hitzig: Nach einem Stellungsfehler von Van Buyten köpfte erneut Federico das zweite Tor für die Italiener. Nun fuchtelte auch Jupp Heynckes mit den Armen. Bis zum Schlussakkord. (Mit dpa)

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