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Uli Hoeneß im Mai beim Empfang des Pokalsiegers FC Bayern auf dem Rathausbalkon in München.

© dpa

FC Bayern München: Uli Hoeneß sollte nicht in alle Ämter zurückkehren

Laut "Kicker" will Uli Hoeneß wieder Präsident und Aufsichtsrats-Chef des FC Bayern München werden. Keine gute Idee, findet unser Autor.

An diesem Freitag tagt mal wieder der Aufsichtsrat der FC Bayern München AG. Ohne Uli Hoeneß, der gehört schon nicht mehr dazu, seit er Mitte 2014 seine Haftstrafe antrat. Doch bald könnte Hoeneß wieder dabeisitzen, als Vorsitzender des Rates und als Präsident des Vereins. Denn laut dem Fachblatt „Kicker“ strebt der 64-Jährige eine Rückkehr an und zwar in beide Ämter. Bis Ende Juli will Hoeneß sich erklären.

Ein Comeback des Klubpatrons würde viele verzücken. „Uli ist für den Verein sowas von wichtig“, sagte etwa Kapitän Philipp Lahm. Der Rekordmeister blieb zwar auch ohne den einstigen Macher erfolgreich. Aber dem Verein ging ein wenig die Seele verloren, das Geschäftliche verdrängte das Familiär-Menschliche, das genau Hoeneß’ Metier war. Und Bayern braucht wieder Gesichter, nachdem zuletzt Pressechef Markus Hörwick und Sportvorstand Matthias Sammer gingen. Aber könnte Hoeneß noch so forsch auftreten wie früher? Die „Abteilung Attacke“ müsste schon jemand anderes leiten.

Auch bei Bayern gefiele seine Rückkehr nicht allen. Karl Hopfner, der beide Ämter von Hoeneß übernahm, will offenbar nur eines wieder abgeben. Aufsichtsratschef will er wohl bleiben. Dort droht ein Konflikt.

Als Aufsichtsratsvorsitzender der AG wäre Hoeneß auch nicht tragbar. Ein Verein kann sich jeden Präsidenten wählen, den er will. Im Aufsichtsrat aber, der über Millionenbeträge entscheidet, säße er mit deutschen Top-Managern, von Telekom über Allianz bis Audi. Verträgt es sich mit der Compliance ihrer Unternehmen, mit einem verurteilten Steuerbetrüger zusammenzusitzen? Eigentlich nicht.

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