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Für Bayern-Neuzugang Xabi Alonso (r., im Zweikampf mit Schalkes Choupo-Moting) war es nur ein halb geglücktes Debüt.

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Update

FC Schalke 04 - FC Bayern München 1:1: Bayern München patzt bei Debüt von Xabi Alonso

Schalke 04 bejubelt einen Punkt gegen Bayern München: S04 fand nach Schwierigkeiten zu Beginn immer besser ins Spiel und verdiente sich das Unentschieden. Bei den Bayern feierte Xabi Alonso sein Debüt - und war gleich an einer Szene maßgeblich beteiligt.

Die 63 000 Zuschauer feierten nach dem Schlusspfiff, als hätte ihre Mannschaft gerade einen Titel gewonnen. Dabei trennten sich der FC Schalke 04 und der FC Bayern München gerade einmal mit einem 1:1 (0:1). Dennoch legte diese Partie in der Gelsenkirchener Arena Emotionen frei, die es dort lange nicht mehr gegeben hatte. Die Freude über diesen Punktgewinn war deshalb so enorm, weil die Schalker nach 45 Minuten wie der sichere Verlierer aussahen und beinahe chancenlos waren. "Wir haben uns in diese Partie reingekämpft und uns diesen Punkt verdient", sagte Julian Draxler, der vor der Partie gemeinsam mit Benedikt Höwedes für den Weltmeistertitel von ihrem Verein ausgezeichnet wurden.

Und zur Dramaturgie des Spiels passte es blendend, dass Höwedes den Ausgleich gegen den scheinbar übermächtigen Gegner erzielte. Die Anfangsphase glich einem Trainingsspiel für die Münchner. Die Schalker konnten gar nicht so schnell die Löcher stopfen, wie sie die Bayern mit ihrem Pass- und Laufspiel entstehen ließen. Die Bayern dominierten nach Belieben, die Mannschaft von Jens Keller hatte der Überlegenheit nichts entgegen zu setzen, außer vielleicht ein paar überharte Foulspiele. So hatten es die Königsblauen Ralf Fährmann zu verdanken, dass sie nach zehn Minuten nicht noch höher als mit 1:0 in Rückstand lagen. Der Torhüter der Schalker vereitelte mit zwei fantastischen Reflexen gegen Thomas Müller und Robert Lewandowski einen noch deutlicheren Rückstand. Bis zur 27. Minute spielte sich die Partie fast ausnahmslos in der Hälfte der Königsblauen ab.

Schalker Verletzungspech

Der Münchner Neuzugang Xabi Alonso, erst am vergangenen Donnerstag von Real Madrid verpflichtet, lenkte das Spiel im zentralen Mittelfeld so gekonnt, als wäre er schon viele Jahre bei seinem neuen Klub unter Vertrag. Es dauerte 27 Minuten, bis die Schalker durch Sidney Sam den ersten, allerdings untauglichen Torschuss wagten. Ab diesem Zeitpunkt waren sie dann allerdings etwas besser im Spiel, auch wenn sie die Münchner zunächst nicht in Bedrängnis bringen konnten.

Zu allem Überfluss musste auch der Schalker Mittelfeldspieler Jan Kirchhoff, der den verletzten Kevin-Prince Boateng vertrat, nach 37 Minuten verletzt ausgewechselt werden. Angreifer Klaas-Jan Huntelaar leidet zudem unter einer Grippe und fehlte den Schalkern außerdem. Eine Schwächung, die die Mannschaft an diesem Tag allerdings kompensieren konnte. "Am Anfang hatten wir Respekt. Wir haben in der Pause gesagt, dass wir unsere Chancen noch bekommen werden. Entscheidend war, dass wir besser in die Zweikämpfe gegangen sind", sagte Schalkes Trainer Jens Keller. So einfach wollten sich die Schalker dann doch nicht geschlagen geben.

Neuer: "25 Minuten Leistung reichen nicht"

In der zweiten Hälfte hatten sie ihre Furcht und vor allem ihre Demut abgelegt und waren von Beginn an viel mutiger. Diese Courage sollte sich auszahlen. Nach 53 Minuten hatte Julian Draxler eine große Kopfballchance,nach 63 Minuten erzielte Benedikt Höwedes das 1:1. Nach einem Freistoß von Sam versuchte Alonso zu retten und traf dabei Brust und den Arm des Schalkers, von wo aus die Kugel ins Netz trudelte. Die Münchner Proteste verhallten ungehört. Die Bayern schienen zudem die gesamte zweite Hälfte über überrascht gewesen zu sein, wie sehr sich ihr Gegner verwandelt hatte.

Die Bayern fanden nie mehr zu ihrer Linie, zu ihrer Überlegenheit zurück. "Zu diesem Zeitpunkt der Saison ist es noch nicht möglich, über 90 Minuten eine Leistung zu bringen, wie in der Anfangsphase. 25 Minuten reichen aber nicht", sagte der Torhüter des FC Bayern, Manuel Neuer. Während die Schalker nach diesem Spiel überaus zufrieden den Heimweg antreten konnten und die Diskussionen um die Kompetenz von Trainer Jens Keller im Umfeld erst einmal verstummen werden, dürften die Münchner eine unruhige Nacht verbringen. "Unser Ziel ist es nicht, ein 1:0 zu verwalten. Nach 20 Minuten hatten wir keine klaren Aktionen mehr. Ich bin nicht superfroh", sagte Bayern-Angreifer Thomas Müller. Es dürfte in den kommenden Tagen einigen Klärungsbedarf an der Säbener Straße geben.

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