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Sport: Fehler und Verantwortung

Ein Fehler ist verzeihlich, beim zweiten aber wird es kompliziert. Da kann man entweder an der Lernfähigkeit zweifeln oder generell an der Fähigkeit des Wiederholungstäters.

Ein Fehler ist verzeihlich, beim zweiten aber wird es kompliziert. Da kann man entweder an der Lernfähigkeit zweifeln oder generell an der Fähigkeit des Wiederholungstäters.

Das zeigt das Beispiel Felix Brych. Der Schiedsrichter hatte am vergangenen Mittwoch beim Pokal-Viertelfinale Hertha gegen Mönchengladbach eine Rote Karte und einen Elfmeter verhängt. Vereinsverantworliche, Fans und Medien tobten, weil sie gesehen hatten, wie Igor de Camargo nach einer Nasenberührung fiel.

Am Montag hat Felix Brych wieder einen Elfmeter gegeben, beim Zweitliga-Spitzenspiel Düsseldorf gegen Frankfurt. Die Entscheidung zum 1:1 fiel in der Schlussminute und war umstritten. Brych hatte erst auf Weiterspielen entschieden, bevor er sich vom Linienrichter umstimmen ließ. Das ließ wieder Vereinsverantwortliche, Fans und Medien toben.

Fehler sind so eine Sache, Verantwortung ist eine andere. Über Brychs Entscheidung vom Montag kann man diskutieren. Genauso wie über de Camargos Sturz. Mittlerweile beweisen Bilder, dass der von Brych mit Rot bestrafte Berliner Roman Hubnik dem Gladbacher vor dem Nasenkontakt auf den Fuß trat. Das hatte Brych zwar nicht gesehen, ändert aber nichts am Tatbestand der Tätlichkeit.

Nun zur Verantwortung. Warum hat der DFB Brych fünf Tage nach seiner Fehleinschätzung für ein Spiel nominiert, das zuvor schon durch Diskussionen um angebliche Düsseldorfer Fallsucht aufgeheizt war? Hatte sich der Verband nach der Tragödie um den Schiedsrichter Babak Rafati nicht mehr Sensibilität vorgenommen? Das gilt auch für Vereinsverantwortliche, Fans und Medien. Auch bei denen kann man zweifeln. An der Lernfähigkeit oder an der Fähigkeit, sich zu ändern.

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