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Sport: Fehlstart in Gießen

Alba verliert zum Auftakt in der Basketball-Bundesliga 96:98

Gießen. Im April 1996 konnten die Gießener Basketballer zum letzten Male gegen Alba Berlin gewinnen. Gestern Abend gelang den Hessen nach über sieben Jahren diese Überraschung erneut. Eine Sekunde vor dem Ende traf Gießens Center Wilbur Johnson zum 98:96 (29:25, 23:30, 23:20, 23:23)-Sieg für die Gießen 46ers. In der Sporthalle Ost tobten 3200 Zuschauer, während die enttäuschenden Berliner mit hängenden Köpfen in die Kabine schlichen.

Alba-Geschäftsführer Robert Mayer hatte vor der Rückkehr an seine alte Wirkungsstätte schon so eine Vorahnung gehabt. „In der Halle ist es schwierig zu spielen“, hatte Mayer gesagt. Vor allem wegen des Lärms, den die Zuschauer veranstalten, was gestern Abend fast 40 Minuten lang der Fall war. Marko Pesic, Vladimir Petrovic, John Best und Jovo Stanojevic sollten eigentlich dafür sorgen, dass bei den Gießenern Fans erst gar keine Euphorie aufkam, wonach es auch erst einmal aussah, als Alba mit einer schnellen 12:4-Führung den besseren Start erwischt hatte.

Doch die Gießener zeigten Kampfgeist, kompensierten so ihre Größennachteile und gingen durch einen Dreier von Mike Mitchell nach acht Minuten sogar 22:20 in Führung. Diese Führung hatte auch nach dem ersten Viertel (29:25) dank der Berliner Wurfschwäche, woran auch eine Auszeit von Emir Mutapcics nichts änderte, noch Bestand. Nach 15 Minuten griff der Alba-Coach bei einem 36:44-Rückstand von Alba nach zwei Drei-Punkte-Würfen von Jason Maile erneut zu diesem taktischen Mittel. Und dieses Mal sollte sich Besserung im Spiel des bis dahin enttäuschenden Meisters einstellen. Angeführt von Center Stanojevic, der das Geschehen unter den Körben dominierte – sofern er den Ball bekam, was in der ersten Hälfte zu selten der Fall war –, kamen die Berliner besser ins Spiel und lagen zur Pause 55:52 in Front. Absetzen konnten sich die gestern defensivschwachen Berliner aber nicht, weil sie die flinken Gießener Schützen einfach nicht in den Griff bekamen, so dass es mit 75:75 ins Schlussviertel ging.

Dort zog Gießen, angeführt von Aufbauspieler John Thomas, bis auf 94:84 (36.) davon. Zwar konnten die Berliner noch zum 96:96 durch einen Freiwurf von Pesic ausgleichen, doch dann hatte Wilbur Johnson seinen großen Auftritt. Beste Werfer bei den enttäuschenden Berlinern waren Stanojevic (30), Best (19) und Petrovic (15).

Jürgen Heide

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