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FERNANDO TORRES ist nicht mehr Spaniens Hoffnung: Nur die Kollegen haben ihn noch lieb

Zahlen lügen nicht, das weiß auch Fernando Torres. Deshalb hält sich der Angreifer vom FC Liverpool zurück, wenn in den spanischen Medien seine Verbannung aus der Startelf gefordert wird – und das ist ziemlich oft in letzter Zeit.

Zahlen lügen nicht, das weiß auch Fernando Torres. Deshalb hält sich der Angreifer vom FC Liverpool zurück, wenn in den spanischen Medien seine Verbannung aus der Startelf gefordert wird – und das ist ziemlich oft in letzter Zeit. Torres hat sich anscheinend selbst ein Redeverbot auferlegt, Statements von ihm sind selten. Er hätte ohnehin kaum Argumente, schließlich wartet Torres bei dieser Weltmeisterschaft noch immer auf sein erstes Tor. Wer ihn dieser Tage in Südafrika über den Platz traben sieht, der fragt sich, wo denn der antrittsschnelle, explosive Stürmer geblieben ist, der Philipp Lahm im EM-Finale vor zwei Jahren abhängte wie einen Altherrenspieler. „Er ist nicht in schlechter Form“, versucht David Villa seinen Angriffskollegen in Schutz zu nehmen. Villa hat leicht reden, er führt ja auch die Torjägerliste dieser Weltmeisterschaft mit fünf Treffern an. Anders als Villa erwies sich Torres bislang eher als Ballast für die eigenen Mitspieler. Erst wenn er von Trainer Vicente del Bosque vom Feld genommen wurde, kam Spanien zu Torchancen. Dabei kann Fernando Torres nur wenig für seine Formkrise. Die zweimonatige Zwangspause nach einer Meniskusoperation im April macht ihm noch schwer zu schaffen. Als sich Torres mit seinen Kollegen im österreichischen Schruns auf die WM vorbereitete, absolvierte er zumeist nur Einzeleinheiten. Damals vertraute der spanische Nationaltrainer seinem Mittelstürmer noch bedingungslos. Beim Spiel gegen Deutschland könnte Torres nun erstmalig auf der Bank Platz nehmen: „Er bleibt unser Stürmer“, sagt del Bosque. „Das heißt aber nicht, dass er unumstrittener Stammspieler ist.“ Sebastian Stier

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