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Sport: Ferraris Zukunft hat erst begonnen Die Konkurrenz muss mit weiteren Fortschritten rechnen

Ist der neue Ferrari, mit dem Michael Schumacher am Sonntag in Barcelona seinen 66. Sieg bei einem Grand Prix in der Formel 1 erreichte, tatsächlich das viel zitierte Wunderwerk aus Maranello?

Ist der neue Ferrari, mit dem Michael Schumacher am Sonntag in Barcelona seinen 66. Sieg bei einem Grand Prix in der Formel 1 erreichte, tatsächlich das viel zitierte Wunderwerk aus Maranello? Die italienischen Medien beantworten diese Frage euphorisch – wie „La Republica“: „Herr Schumacher und Ferrari sind wieder einmal ein unbesiegbares Duo.“ Aber auch bei Insidern wie Niki Lauda, der einst als Fahrer und Berater in Diensten von Ferrari stand, überwiegt natürlich das Positive: „Mit einem neuen Auto beim Debüt ohne Probleme auf die Plätze eins und drei zu fahren, das ist eine tolle Leistung."

Nach den Erfahrungen der WM-Saison 2002 – mit der erdrückenden Überlegenheit des Teams aus Italien - sieht der Österreicher jedoch erst den „Anfang einer Entwicklung“. Ein weiteres Indiz dafür, dass auf die Konkurrenten noch einiges zukommt, liefert Michael Schumacher selbst. Der fünfmalige Weltmeister betont nicht ohne Grund, wie toll sich das neue Auto anfühle, wie fantastisch es sich fahre, wie sehr er „sein Baby" liebe. Und übertriebene Euphorie ist eigentlich nicht Schumachers Stil. Dabei dürfte ihm durchaus auch bewusst sein, dass Ferrari im vergangenen Jahr in Barcelona, ebenfalls mit einem relativ neuen Auto, auf einer Strecke, auf der die Qualitäten von Chassis und Aerodynamik besonders gefordert sind, weit überlegener war als diesmal. Aber, was besagt das schon?

Hinter Ferrari schiebt sich immer stärker Renault in die vorderen Reihen. Der zweite Rang von Fernando Alonso bei seinem Heim-Grand-Prix ist ein deutliches Zeichen. Nur McLaren-Mercedes, in Spanien durch den Ausfall beider Fahrer hart getroffen, verspricht für die nächsten Rennen noch stärker zu werden. Enn in wenigen Wochen dürfen Kimi Räikkönen und David Coulthard mit dem neuen Silberpfeil an den Start gehen. Zumindest in der Computersimulation soll dieser McLaren-Mercedes 1,7 bis 2 Sekunden pro Runde schneller gewesen sein als der bisherige Bolide von McLaren-Mercedes.

Renault scheint deshalb eher zur Bedrohung von BMW-Williams im Kampf um den dritten Platz in der Konstrukteurs-Wertung zu werden. Renault-Designer Mike Gascoyne ist auf einmal der Mann der Stunde. Denn Aerodynamik und Balance des Renault sind sensationell, anders lässt sich die Tatsache, dass der Renault-Motor um 80 PS schwächer ist als der von Ferrari oder BMW-Williams nicht erklären. „Es macht schon Spaß, wenn wir auf einmal in der Lage sind, Ferrari unter Druck zu setzen", sagt Gascoyne. Für Monaco halten viele Experten Renault sogar für die Favoriten, weil dort das Zusammenspiel von Chassis und Reifen eine größere Rolle spielt. Das ist eine weitere Stärke der Franzosen.

Michelin hat auch auf Strecken wie der in Barcelona, die 2002 noch Bridgestone-Territorium waren, extrem aufgeholt. Was auch Michelin-Rennchef Pierre Dupasqier geradezu euphorisch stimmt: „Ich denke, dass wir unser exzellentes Niveau auch auf Strecken halten können, die ganz andere Anforderungen stellen. Wie zum Beispiel in zwei Wochen in Österreich."

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