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Fifa-Ethik-Code: "Chip im Geldkoffer"

Korruptionsvorwürfe gegen Fifa-Funktionäre, Diskussion über technische Hilfsmittel im Fußball: Lars Spannagel freut sich über Joseph Blatters revolutionäre Ideen.

Heute entscheidet sich gleich in zweierlei Hinsicht die Zukunft des Weltfußballs. In Cardiff beraten die Regelhüter des International Football Association Board über die Einführung technischer Hilfsmittel, um Fehlentscheidungen zu verhindern. Und in Zürich tritt die Ethik-Kommission der Fifa zusammen, um Korruptionsvorwürfe gegen zwei Funktionäre zu untersuchen. Nach fast sicheren Insider-Informationen dieser Zeitung plant Fifa-Chef Joseph Blatter eine revolutionäre Lösung beider Probleme. Um Mauscheleien vorzubeugen, werden die Zuständigkeiten getauscht: Die Regelhüter kümmern sich um die Korruption, die Ethik-Experten entscheiden über die Hilfsmittel.

Demnach soll beispielsweise Paragraph, 3, Absatz 3, des Fifa-Ethik-Codes auch auf Szenen im Torraum angewendet werden. Genau wie Funktionäre dürfen auch Stürmer demnach künftig „ihre Stellung insbesondere nicht für private Zwecke oder persönliche Vorteile ausnutzen“ und müssen schlechter postierten Gegenspielern fairerweise den Weg zum Ball freimachen. Darüber hinaus ist es analog zu Sektion 10.1. des Codes ab sofort untersagt, „Geschenke und sonstige Vorteile anzunehmen“. Verunglückte Abschläge sind demnach flach und nicht allzu scharf zum Torwart zurückzuspielen.

In Sachen Korruption setzt der Weltverband auf die „Chip im Geldkoffer“- Technologie. In der Fifa-Zentrale sollen zudem zwei Tresorrichter darüber wachen, ob Geldgeschenke an den Verband die Türschwelle tatsächlich in vollem Umfang überschritten haben. Und dass der Videobeweis ein probates Mittel gegen Bestechung sein kann, hatten ja freundlicherweise bereits die beiden Journalisten der „Times“ gezeigt.

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