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Am Ende oft einer Meinung: Franz Beckenbauer (links) und Sepp Blatter.

© dpa

Fifa: Gute Freunde soll jemand trennen

Egal ob Sepp Blatter, Franz Beckenbauer oder Wolfgang Niersbach - am Ende haben sich die wichtigen Männer im Weltfußball noch immer vertragen. Dabei wäre es wichtig, den Altmännerbund endlich aufzubrechen, findet unser Autor. Ein Kommentar.

Über Franz Beckenbauer und Joseph Blatter gibt es eine schöne Anekdote: Als Beckenbauer 2014 von der Fifa suspendiert war, erschien er trotzdem bei Blatters Fußballturnier in der Schweiz. Jemand bat Beckenbauer zu singen, Blatter bekam das mit, stürzte mit ans Mikrofon und gemeinsam sangen sie: „Gute Freunde kann niemand trennen...“

Beckenbauer und Blatter waren nicht immer gute Freunde, aber am Ende haben sie sich noch immer vertragen. Sie kennen sich schließlich auch seit Jahrzehnten, wie fast alle wichtigen Männer im Weltfußball. Verbrüderung wird dort noch groß geschrieben, trotz aller Skandale.

Mal verteidigt Niersbach Blatter, mal kritisiert er ihn

So auch Beckenbauer, der jetzt sagt, er befürworte zwar den Rücktritt, aber Blatter verteidigte. Der Fifa-Präsident könne „nicht für alles verantwortlich gemacht werden“. Ihr Verhältnis sei weiter eng.

Blatter selbst hat sich auch zu Wort gemeldet. Im Fifa-Magazin unterstützte er Wolfgang Niersbach, der einen Integritätscheck für Funktionäre fordert. Die Idee des DFB-Präsidenten ist nicht wirklich neu. Dennoch eine Gelegenheit für Blatter sich zu verbrüdern mit Niersbach, der den Fifa-Präsidenten mal kritisiert und mal verteidigt. „Wir können den Reformprozess nur zusammen weiter vorantreiben“, schrieb Blatter. Wie gute Freunde, die niemand trennen kann.

Außer den US-Behörden, die gegen die Fifa ermitteln. Die verbrüdern nicht mit. Deswegen sind sie die einzigen, die diesen Altmännerbund endlich aufbrechen können.

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